Wohnungsunternehmen investiert in Sanierung: Historischer Bau am Baderberg gerettet

Meißen - Dieses Haus stand schon, als noch Kurfürsten über sächsische Lande regierten: Das Gebäude am Baderberg 10 im Meißner Stadtzentrum stammt aus dem 15. Jahrhundert, diente lange als Spital für Alte und Kranke. Nach der letzten DDR-Sanierung wurde das Bauwerk dem Verfall preisgegeben.

Das historische Gebäude am Baderberg 10 muss dringend saniert werden.
Das historische Gebäude am Baderberg 10 muss dringend saniert werden.  © Norbert Neumann

Das denkmalgeschützte romanische Bauwerk mit Giebelfassade und Kellergewölbe ist fester Bestandteil des Stadtbilds.

Hier war einst viel Betrieb: Im Mittelalter hatte das historische "Lorenzspital" hier seinen Sitz, in der DDR zogen Verwaltungsmitarbeiter ein. Mittlerweile steht das Gebäude leer - seit Jahren.

Die Schäden an der Bausubstanz sind offensichtlich: Putz blättert von den Wänden, Holzbalken sind von Schädlingen befallen, in Dachrinnen wuchert das Unkraut.

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Nun tut sich was: Rund 3,2 Millionen Euro investiert die Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsgesellschaft Meißen (SEEG) in eine denkmalgerechte Sanierung.

Erste Arbeiten begannen bereits, der orangefarbene Bagger ist kaum zu übersehen.

Ein Fundstück vergangener Zeiten - über Jahrzehnte blieb der alte Dachboden seinem Schicksal überlassen.
Ein Fundstück vergangener Zeiten - über Jahrzehnte blieb der alte Dachboden seinem Schicksal überlassen.  © Norbert Neumann

SEEG-Chefin Birgit Richter: Abriss wäre einfacher gewesen

Die Sanierung ist aufwendig, doch SEEG-Geschäftsführerin Birgit Richter stellt sich der Herausforderung.
Die Sanierung ist aufwendig, doch SEEG-Geschäftsführerin Birgit Richter stellt sich der Herausforderung.  © Norbert Neumann

"Einfacher wäre es gewesen, alles abzureißen", gesteht SEEG-Chefin Birgit Richter.

Doch stattdessen werden die Gemäuer schonend restauriert. Gebäudeform, historisch wertvolle Wandbemalungen und sogar alte Holzbalken sollen so weit wie möglich erhalten bleiben.

"Wir werden außerdem Holzfenster und Türen nach historischem Vorbild einbauen", so Projektleiter Karsten Ruckau. Auch das verstaubte, aber stabile Fischgrätparkett aus DDR-Zeiten bleibt. Ein moderner Gebäudeanbau - für Treppenhaus und Aufzug - soll die Architektur auflockern.

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Wer hier künftig einziehen darf? "Wohnungen einzubauen, wäre nicht sinnvoll, denn der Grundriss ist dafür unvorteilhaft", erklärt Richter.

Vor einigen Tagen wurde mit den Bauarbeiten begonnen.
Vor einigen Tagen wurde mit den Bauarbeiten begonnen.  © Norbert Neumann
Kommt weg: Ein altes Treppenhaus mit DDR-Hängelampe, denn der Gebäudezugang soll barrierefrei werden.
Kommt weg: Ein altes Treppenhaus mit DDR-Hängelampe, denn der Gebäudezugang soll barrierefrei werden.  © Norbert Neumann

Künftig soll hier die Volkshochschule Meißen residieren - frühestens im zweiten Quartal 2026 könnte es so weit sein.

Titelfoto: Norbert Neumann

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