Wirt öffnet seine "Waldschänke" nach Großbrand wieder und ist sofort ausgebucht
Klingenberg - Wo vor 21 Monaten nur rauchende Trümmer klafften, wurde am Sonntag getafelt: Anfang 2019 brannte die Waldschänke an der Klingenberger Talsperre komplett aus. Nun war sie das erste Wochenende wieder offen - und das Geschäft brummt.
Den 9. Januar 2019 wird Frank Kunath (60) nie vergessen: "Ich war gerade mit dem Hund spazieren", sagt der Chef der Waldschänke.
"Da hat mich meine Frau angerufen, weil es brennt." Der Wirt versuchte, den Brand mit dem Feuerlöscher unter Kontrolle zu bringen - ohne Erfolg. "Ich bin nur noch rausgerannt."
Vor seinen Augen brannte das komplette Lokal nieder. Einziger Trost: Es gab keine Verletzten.
Der Wirt und seine Familie standen vor dem Nichts, doch Aufgeben kam nicht infrage, schließlich soll die Enkelin die Tradition fortführen.
Und tatsächlich gibt es jetzt wieder den bekannten Schaschlik, den Kunaths Vater in den 60er-Jahren in der Küche der Schänke ausgetüftelt hatte: "Die Baufirmen haben sich richtig reingehangen, ich war auch ständig dabei", sagt der Wirt.
"Außerdem gab es eine riesige Spenden- und Hilfsbereitschaft. Wir wollten eigentlich sogar eher öffnen, aber es mussten noch ein paar behördliche Auflagen erfüllt werden."
Die Waldschänke ist ein kompletter Neubau. Kunath hat aber bis auf wenige Ausnahmen alles so bauen lassen, wie es auch früher schon war. Während der Schließzeit und der Corona-Krise spülte ein Biergarten zumindest etwas Geld in die Tasche. Auch die Versicherung machte keine Probleme. Vermutlich hatte ein Blitzschlag den Brand ausgelöst.
Übrigens: Kaum hatte sich die Nachricht rumgesprochen, dass die Schänke wieder öffnet, ist sie schon gefüllt: "Wir haben eine sehr gute Auslastung", sagt Kunath erfreut. "Deshalb sollte man unbedingt anrufen, wenn man noch einen Tisch bekommen will." Telefon: 03520250215.
Titelfoto: Norbert Neumann