Windkraft-Gegner sehen Welterbe-Titel in Gefahr
Freiberg/Oberschöna - Zwei Windräder bringen eine Bürgerinitiative auf die Palme. Der Windkraftstammtisch Kleinwaltersdorf/Kleinschirma wehrt sich gegen den Bau, sieht sogar das Weltkulturerbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří in Gefahr. Das haben die Bürger nun der UNESCO in Paris geschrieben.
246,6 Meter hoch sollen die Windräder bei Kleinschirma werden. Baubeginn ist ab Herbst geplant. Die nach eigenen Angaben 100 Mitglieder der Bürgerinitiative sehen dadurch das Welterbe in Gefahr.
Unterstützung erhalten die Windkraft-Gegner durch die Ortsvorsteherin von Kleinwaltersdorf, Sabine Berek (71, Freie Wähler).
Sprecher Mathias Luft befürchtet durch die Windräder "eine großräumige Wirkung, die das Erscheinungsbild der Bergbaulandschaft Freiberg beeinträchtigt". Konkret stünden die Anlagen der historischen Sichtachse "Alte Elisabeth-Freiberg" im Weg.
Darum sehen die Gegner im Brief an die UNESCO "eine unmittelbare Bedrohung des Welterbe-Titels". Bisher haben die Sachsen keine Antwort aus Paris erhalten. Dafür vom Landratsamt Mittelsachsen, das nach Rücksprache mit dem ebenfalls angeschriebenen Landesamt für Denkmalpflege feststellt: "Belange des Welterbes werden nicht tangiert."
Der Chef der Grünen Mittelsachsen, Markus Scholz (28), befürchtet gar ein Eigentor: "Man kann darüber sachlich streiten. Ob es zweckdienlich ist, gleich bei der UNESCO anzuklopfen, halte ich für fragwürdig. Wir brauchen die erneuerbaren Energien."
Titelfoto: Fotomontage: Detlev Müller, Windkraftstammtisch Kleinwaltersdorf/Kleinschirma