Wilsdruffer "Bleistift" musste weichen: 10.000 Euro für Denkmal des gesprengten Sendemasts
WIlsdruff - Oft bilden sich Bürgerinitiativen, um die Aufstellung neuer Sendemasten zu verhindern. Anders in Wilsdruff (bei Dresden). Hier kämpft ein Förderverein ausdrücklich darum, einen Mast aufstellen zu können. Jetzt gab's unerwartet eine Finanzspritze vom Staat.
Aus dem Mit-Mach-Fonds des Ministeriums für Regionalentwicklung hat der Verein 10.000 Euro erhalten.
"Wir hatten uns um November 2021 beworben, jetzt kam die Bewilligung", freut sich Sabine Neumann (41), Vorsitzende des Fördervereins Funkturm Wilsdruff (36 Mitglieder, mindestens 12 Euro Jahresgebühr). Mithilfe des Geldes soll ein Denkmal für den abgerissenen Funkturm Wilsdruff finanziert werden.
Der 153 Meter hohe Mast war 1953 errichtet worden, galt als Wahrzeichen von Wilsdruff und Symbol für viele Dresdner.
Sie nannten ihn liebevoll "Bleistift". Neumann erinnert sich: "Unsere beiden 6 und 7 Jahre alten Söhne wetteten bei Autofahrten immer, wer den Sender als erster sieht."
Doch am 1. August 2021 wurde der Mast gesprengt. "Angeblich verursachte die Anlage jährliche Kosten in Höhe von 250.000 Euro."
Im Herbst soll das Denkmal eingeweiht werden
Die unteren 10,20 Meter des Antennenmastes konnten gerettet werden. "Sie sollen später das Denkmal krönen, das samt einem Keramikisolator auf einem etwa 2,50 Meter hohen Sockel auf der Hühndorfer Höhe an einer Baumgruppe mit Bänken stehen soll", verrät Neumann.
Der Original-Isolator wurde eigentlich bei der Sprengung zerstört. Ein baugleiches Reserve-Exemplar hat der Sender Wiederau (bei Penig) gespendet, der mit fast 90 Jahren älteste Rundfunksender Sachsens.
Die Einweihung des Denkmals ist für den Herbst geplant. Noch werden Spenden- und Sponsorengelder gebraucht.
Titelfoto: Steffen Füssel