Wildkatze in Sächsischer Schweiz aufgetaucht: Fotofalle schnappt zu
Bad Schandau - In dieser Ecke gab es sie bisher lange nicht mehr: Seit 2015 ist die Wildkatze bereits im Leipziger Auwald nachgewiesen. Auch in Dübener und Dahlener Heide, Wermsdorfer und Werdauer Wald sowie im Vogtland tauchten Spuren des scheuen Tieres auf. Doch nun ging die Wildkatze direkt an der Grenze zur Sächsischen Schweiz in die Fotofalle.
Die Sensation blieb lange unentdeckt. "Schon im März ging das Tier in eine Fotofalle", so Tomas Salov (49) vom Nationalpark Böhmische Schweiz.
"Wir haben aber so viele Kameras, dass die Bilder erst jetzt ausgewertet werden konnten." Dabei sind sie eine echte Rarität, denn so scharf sieht man eine Wildkatze sonst nie: "Wir sind uns ziemlich sicher, dass das keine Hauskatze ist. Die Unterscheidungsmerkmale sind gut zu sehen und die Stelle ist sehr tief im Nationalpark."
Wildkatzen sind im Vergleich zu Stubentigern größer, haben charakteristische Streifen auf Rücken und Kopf.
Auch die Ringe um den Schwanz sind typisch, Flecken an der Seite wiederum sind eher schwach ausgeprägt. "Der Ort der Fotos liegt rund zwei Kilometer von der Grenze entfernt", so Salov. "Wir haben auch Fotos direkt von der Grenze, aber die waren eher unscharf. Wir gehen davon aus, dass das Tier im Grenzgebiet unterwegs ist."
Die Frage ist jetzt, ob das Tier sich dauerhaft angesiedelt hat oder nur auf der Durchreise ist. "Wir haben Stäbe mit Baldrian bestrichen und vor die Fotofallen gestellt", so der Sprecher. "Das lockt Wildkatzen an."
Auch in Tschechien gab es in der Böhmischen Schweiz bislang keine sesshaften Wildkatzen.
Titelfoto: Nationalpark Sächsische Schweiz