Wieder Feuer am Prebischtor: Diese Technik fehlt zur Waldbrand-Bekämpfung
Pirna - Die großen Waldbrände vergangenes Jahr in Sachsen haben auch einen Ausrüstungsmangel bei der Brandbekämpfung offenbart. Jetzt ging Sachsens Innenminister Armin Schuster (61, CDU) bei Hohnstein in den Wald, um zu ergründen, was heuer an Technik zur Verfügung steht und was noch dringend beschafft werden muss.
Eigentlicher Anlass des Besuchs war die Inbetriebnahme einer neuen Löschwasserzisterne, die bei Waldbränden im Nationalpark Sächsische Schweiz schnell erreichbar ist und 50.000 Liter Wasser bereithält. Insgesamt sieben solcher Zisternen sollen in Sachsen gebaut werden.
Mit Blick auf die Waldbrände 2022 sieht Schuster "auf allen Ebenen Verbesserungspotenzial". Sachsen brauche Großtechnik für Waldbrände, Drohnen- und Wärmebildtechnik, zählte der Minister auf.
Rund 30 Millionen Euro will der Freistaat dafür investieren. Angeschafft werden unter anderem zehn neue Tanklöschfahrzeuge mit spezieller Waldbrand-Ausrüstung. Auch drei Polizeihubschrauber, die Löschwasserbehälter tragen können, sind geordert.
Allerdings gibt es lange Lieferzeiten, sodass auch dieses Jahr im Ernstfall wieder improvisiert werden muss. Etwa mit Wasserwerfern der Polizei.
Nur wenige Stunden nach dem Besuch wird es ernst
Immerhin hat die Nationalparkverwaltung nunmehr eine Drohne mit Wärmebildkamera im Einsatz - auch zum Aufspüren illegaler Lagerfeuer. Mit 25-Liter-Wasserrucksäcken rücken die Ranger dann aus und löschen die Feuerstellen ab. Auch zwei Quads und ein Multicar mit Löschwassertank gehören zur Ausrüstung.
Nur wenige Stunden nach dem Besuch wurde es ernst. Auf tschechischer Seite brach im Bereich des Prebischtors ein Brand aus. Auf einer 200 mal 50 Meter großen Fläche stand an Himmelfahrt der Wald in Flammen. Auf ein Hilfeersuchen der Tschechen schickten die sächsischen Behörden fünf Tanklöschfahrzeuge zur Unterstützung.
Bürgermeister Zdenek Panek bestätigte am Abend, dass die Polizei einen Deutschen (25) als mutmaßlichen Zündler gestellt hat.
Der Tatverdächtige hatte 1,6 Promille intus und war mit einer Gruppe unterwegs, die in Hrensko Pyrotechnik gekauft und dann abgefeuert hatte.
Titelfoto: Bildmontage: Marko Förster