Dresden - Trotz landesspezifischer Unterschiede sind die Sächsinnen und Sachsen zum ersten Mal (fast) genauso zufrieden im Job wie der Rest der Republik. Glücklicher als die Nachbarn sind sie aber keineswegs.
Den richtigen Job zu finden, macht glücklich. Manchmal macht Arbeit krank. Durch sie können Menschen ihren Platz in der Gesellschaft finden oder ihre soziale Identität. Kurz: Arbeit ist wichtig, nicht nur für die Brötchen, die man damit verdient.
Um so erfreulicher ist dies: 2023 lag die Arbeitsqualität in Sachsen zum ersten Mal nahezu gleichauf zum gesamtdeutschen Durchschnitt. Das geht aus dem aktuellen Index "Gute Arbeit" des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor.
Gründe für den Anstieg sind der Einfluss auf die Arbeitszeitgestaltung und die Chance, eigene Ideen einzubringen.
Bei den Belastungen liegt Sachsen aber nach wie vor unterm ostdeutschen und auch unterm Bundesschnitt.
Fast die Hälfte der Menschen rechnet eher nicht mit sozialem Aufstieg
DGB-Sachsen-Chef Markus Schlimbach (59) sagte: "Die Verbesserung der Arbeitsqualität muss in allen Branchen stärker in den Mittelpunkt rücken." Dazu gehöre auch, Belastungen abzubauen.
Für Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD) zeigen die Ergebnisse, "dass es sich lohnt, weiter gemeinsam daran zu arbeiten, die Arbeitsqualität zu verbessern." Attraktive Einkommen sind Teil des Aufgabenspektrums des Zentrums für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit (ZEFAS) in Chemnitz - das im Übrigen unter Panters Vorgänger Martin Dulig (50, SPD) gegründet wurde.
Zum Glücklichsein gehört aber mehr als nur ein guter Job. Im jährlich von der Süddeutschen Klassenlotterie erstellten "Glücksatlas 2024" landete Sachsen bei der subjektiven Lebenszufriedenheit mit schlechteren Werten als im Jahr zuvor bundesweit auf Platz 12.
Im Sachsen-Monitor 2023 bewerteten 49 Prozent der Befragten die Chancen für einen sozialen Aufstieg als "eher schlecht", aber immerhin 57 Prozent die persönliche Gefahr eines sozialen Abstiegs für "eher gering".
Laut Staatskanzlei soll in den nächsten Wochen beraten werden, wann der nächste Sachsen-Monitor wieder durchgeführt wird.