Dresden - Die Großen Ferien, ein Zoobesuch, Toben mit Freunden - das Glück unserer Kindheit kam ohne Brimborium aus. Manchmal lag es schlicht auf dem Teller, mit Liebe gebrutzelt von Mutti oder Oma. Noch heute haben viele die leckeren "DDR-Klassiker" förmlich auf der Zunge, bloß: Auf dem Speiseplan stehen sie fast nie. Warum eigentlich? Hier ein paar Rezepte von früher, die man leicht selber hinkriegt. Schmecken lassen!

Gab's meist als Vorspeise im Näpfchen, taugt aber auch zum Hauptgericht.

• ein Kilogramm mageres Schweinefleisch
• 250 Gramm Käse (z. B. Gouda)
• Salz
• Pfeffer
• Lorbeerblätter
• etwa 100 g Butter
• vier bis fünf Esslöffel Mehl
• eine Zitrone
• Worcester Sauce.

Zubereitung: Gewürze mit Wasser in Topf geben, Fleisch darin bedeckt etwa eine Stunde lang sanft köcheln. Herausnehmen, erkalten lassen, in kleine Stücke schneiden. Butter in einem Topf mit Mehl anschwitzen, danach etwa einen halben Liter der zuvor gesiebten Brühe zugeben. Köcheln lassen, bis eine leicht sämige Tunke entsteht. Fleisch hinzugeben, kurz mitköcheln lassen. Auf vier bis sechs feuerfeste Schüsseln verteilen, mit (gewürfeltem) Käse bestreuen und bei 180 Grad in den Ofen schieben. Zerläuft der Käse goldgelb, darf serviert werden - natürlich original mit Zitronenecken, Toast und Worcester Sauce.

Der Westen hatte seinen Toast Hawaii, wir die Karlsbader Schnitte. Die kriegen auch Küchenmuffel hin.

• acht Scheiben Brot (vom Toast bis zum Mischbrot ist alles möglich)
• acht Scheiben Kochschinken und Käse (Gouda, Emmentaler, zur Not auch Scheibletten)
• Tomatenmark
• Butter
• Paprikapulver edelsüß
• Worcester Sauce

Zubereitung: Brote dünn zunächst mit Butter, dann mit Tomatenmark bestreichen, darüber erst die Schinken-, dann die Käsescheibe legen. Im Backofen (180 Grad) so lange erhitzen, bis der Käse schmilzt. Herausnehmen, einen Spritzer Worcester Sauce und etwas Paprikapulver drüber geben - fertig! Fast zu einfach, um wahr zu sein.

Ist noch Platz für Süßes? Aber immer doch!

• 500 g Kartoffeln (mehligkochend)
• 250 g Magerquark
• 70 g Mehl
• vier bis fünf gehäufte Teelöffel Zucker
• ein Eigelb
• eine Prise Salz
• ein Teelöffel geriebene Zitronenschale (Bio)
• Öl oder Butterschmalz
• Puderzucker

Zubereitung: Kartoffeln richtig weich kochen (30 min), noch heiß entweder durch eine Kartoffelpresse drücken oder zum Beispiel mit der Gabelrückseite "zermatschen". Abkühlen lassen. Danach die Kartoffelmasse in einer Schüssel mit Quark, Eigelb, 2/3 des Mehls, Zucker, Salz und Zitronenabrieb verrühren. In acht gleich große, plattrunde Stücke aufteilen, jeweils kurz in Mehl wenden und in einer Pfanne mit Öl oder Schmalz von beiden Seiten anbraten, sodass sie schön braun, aber nicht zu dunkel werden. Mit Puderzucker bestreuen und servieren. Tipp: Apfelmus passt dazu perfekt.

Guten Appetit!