Wie viele Sachsen dürfen heute eigentlich wählen?

Von Jörg Schurig

Kamenz - Die Sachsen haben erneut die Qual der Wahl. Doch auf die vorgezogene Bundestagswahl wird auch im Freistaat mit besonderer Spannung geblickt.

Wegen der Winterferien wird in Sachsen mit einem hohen Anteil an Briefwählern gerechnet.  © Matthias Bein/dpa

Erstmals mussten die Parteien einen Winter-Wahlkampf absolvieren. In Sachsen schaut man zudem auf die Wahlbeteiligung, denn der Urnengang fällt hier mitten in die Winterferien.

An der letzten Bundestagswahl hatten sich 76,5 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt. Bundesweit waren 76,4 Prozent.

Im Freistaat können ab 8 Uhr knapp 3,3 Millionen Wahlberechtigte über die Zusammensetzung des neuen Bundestages mitentscheiden.

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19 Parteien hatten im Januar fristgerecht ihre Landeslisten für die Wahl eingereicht, darunter alle sieben im Bundestag vertretenen Parteien.

15 Landeslisten wurden vom Landeswahlausschuss zugelassen. Die Wahllokale schließen um 18 Uhr. Wegen der Winterferien wurde ein hoher Anteil an Briefwählern erwartet.

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Zuletzt hatte die AfD die Nase vorn

Die AfD könnte in Sachsen stärkste Kraft werden.  © Carsten Koall/dpa

Bei den beiden vorangegangenen Bundestagswahlen hatte die AfD in Sachsen zweimal die Nase vorn.

2017 lag sie mit 27,0 Prozent ganz knapp vor der CDU (26,9 Prozent). 2021 fiel die Differenz deutlicher aus.

Die AfD kam auf 24,6 Prozent, die Union nur auf 17,2 Prozent und kam damit noch hinter der SPD (19,3) ein. Dahinter rangierten FDP (11,0), Linke (9,3) und Grüne (8,6).

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Die AfD gewann in zehn der 16 Wahlkreise die Direktmandate. Nur in den Großstädten konnten CDU, SPD und die Linke bei den Erststimmen punkten.

Wegen der Wahlrechtsreform, die nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Direktkandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls geht der Wahlkreis leer aus.

Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733 - darunter 38 aus Sachsen.

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