Kripo warnt vor fiesen Spendenbetrügern! Wenn die Herzen weicher und die Börsen weiter werden
Dresden - Vorsicht! Die in der Vorweihnachtszeit steigende Spendenbereitschaft nutzen Betrüger schamlos aus. In Sachsen sind die angezeigten Betrugsfälle dramatisch gestiegen.
Ob Bilder hungernder Kinder oder gequälter Tiere: Sie treffen ins Herz und appellieren an die Hilfsbereitschaft der Menschen.
Falsche Spendensammler sprechen ihre potenziellen Opfer auf der Straße, in Fußgängerzonen, an Bahnhöfen an. Sie zeigen sogar Spendenlisten vor, um Seriosität vorzutäuschen.
Zudem sind angebliche Mitarbeiter von wohltätigen Organisationen, wie dem Deutschen Roten Kreuz oder dem Malteser Hilfsdienst, unterwegs. Sie klingeln an der Haustür.
Es gab Fälle, bei denen Menschen angedroht wurde, dass sie bei Verweigerung einer Mitgliedschaft bei Corona-Erkrankung keinen Rettungsdienst in Anspruch nehmen dürften.
Manchmal werden die Opfer abgelenkt und direkt beklaut.
Spendensiegel kann für Klarheit sorgen
"Man sollte sich den Ausweis mit dem Spendensiegel zeigen lassen", so LKA-Sprecherin Kathleen Zink. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) verleiht dieses an seriöse Organisationen.
Bei Online- oder Post-Aufrufen rät das LKA, das Impressum der Homepage mit Ansprechpartner zu prüfen und gegebenenfalls nachzufragen.
Die Zahlen sind alarmierend: 2020 wurden 61 Fälle, davon 37 Vollendungen, angezeigt. 2021 waren es 97 Fälle, davon 64 Vollendungen. Dazu kommen 2020 noch zehn Diebstahlsdelikte und 31 Fälle im Jahr 2021.
"Wir gehen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus", so die LKA-Sprecherin.
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