Dresden - In der Sondersitzung des Sächsischen Landtags hat SPD-Politiker Henning Homann (45) die AfD mit einer Anspielung auf den "Führer" scharf kritisiert.

Die AfD-Fraktion um Jörg Urban (60) hatte das Sonderplenum für Donnerstag einberufen, um die Staatsregierung aufzufordern, im Bundesrat gegen das milliardenschwere Finanzpaket für Bundeswehr und Infrastruktur zu stimmen.

Während der AfD-Antrag von einer Mehrheit abgelehnt wurde, sorgte die Rede des SPD-Fraktionsvorsitzenden Henning Homann (45) für Schmunzeln unter den Abgeordneten.

Homann nutzte seine Zeit am Rednerpult, um den AfD-Gegenvorschlag zum Sondervermögen auseinanderzunehmen: "Sie sagen, Sie möchten keine Veränderung der Schuldenregel. Das kann ich respektieren. Aber dann sagen Sie bitte den Leuten draußen auch, was es bedeutet, fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Bundeswehr auszugeben! Ich habe das mal ausgerechnet."

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Laut Homann würden die Pläne der AfD 215 Milliarden Euro verschlingen - die Hälfte des gesamten Haushalts. Dieses Geld würde ohne die Aufnahme neuer Staatsschulden etwa bei der Rente, dem Kindergeld oder der Infrastruktur fehlen. Auch für die Autobahn würden somit finanzielle Mittel wegfallen.

"Deutschland gibt im Jahr 13,5 Milliarden Euro für die Autobahn aus. Auch das wäre komplett weg. Wenn das der Führer wüsste, meine sehr geehrten Damen und Herren", wetterte Homann. Der Bau der "Reichsautobahn" wird häufig als Erfindung von NS-Diktator Adolf Hitler angesehen, obwohl die Pläne bereits zu Zeiten der Weimarer Republik existierten.

Aufgrund dieses geschichtlichen Seitenhiebes frohlockte die Dresdner SPD in einem Newsletter am Freitag: "Neudeutsch würde man vermutlich sagen: Hier hat Henning die Rechtspopulisten richtig eingesargt."