Wenige Monate vor den Wahlen: Sachsens Parteien auf dem Prüfstand
Dresden - Sachsen blickt dieser Tage erwartungsvoll ins neue Jahr und nicht wenige mit Spannung auf die Kommunalwahlen im Juni, vor allem aber auf die Landtagswahl im September. Aber wie sieht es eigentlich an der Parteibasis aus?
Großen Zuspruch und mehr Mitglieder verzeichnen aktuell die Freien Wähler, so der Landesvorsitzende Thomas Weidinger (61) auf TAG24-Anfrage. Die Landesvereinigung zählt zwar nur 105 Mitglieder - und damit 22 mehr als ein Jahr zuvor.
Aber: "Aufgrund der Tatsache, dass die Landesvereinigung auf kommunaler Ebene nicht aktiv ist, sondern dort die vielen Vereine mit Tausenden Mitgliedern politisch tätig sind, ist die reine Mitgliederzahl in der Landesvereinigung für uns nicht so ausschlaggebend", sagte Weidinger.
Eine "Eintrittswelle" verzeichnet nach eigenen Angaben die AfD. "Allein am Tag, an dem das Landesamt für Verfassungsschutz die AfD als rechtsextremistisch einstufte, und am Tag darauf gab es bei uns zehn Eintritte", so Landessprecher Andreas Harlaß (62).
Wie viele Mitglieder es aktuell insgesamt sind, konnte er nicht sagen.
Sie ist die Mitglieder-Lage bei den etablierten Parteien
Kontinuierliche Zuwächse registrieren seit 2018 die Grünen: Waren es zum 30. November 2018 noch 2214 Mitglieder, sind es aktuell 3598 (Stand: 30.11.2023), so Sprecher Uwe Richter.
Bei den anderen etablierten Parteien sind die Zahlen weitgehend stabil. Rund 9500 Mitglieder - und damit annähernd so viele wie ein Jahr zuvor - vermeldet die Union, 2094 die FDP (minus 188, Stand: 31.12.23), 4447 die SPD (minus 103).
Eine Ausnahme bildet die Linke. Sie verzeichnete in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen Rückgang. Der scheint nun gebremst. Im letzten Quartal des abgelaufenen Jahres stand unterm Strich ein leichtes Plus und insgesamt 6128 Mitglieder.
Die Kommunalwahlen finden am 9. Juni parallel zur Wahl des EU-Parlaments statt. Der Landtag wird am 1. September gewählt. Dann entscheiden nicht die Mitglieder, sondern die Wähler.
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