Frauchen sicher: Ein Wolf hat meinen Hund getötet
Weißwasser -Entsetzen in der Oberlausitz! In Weißkeißel (Landkreis Görlitz) fanden Halter ihren geliebten Mischling Schila (10) leblos auf und völlig entstellt, ohne Kopf. Die Bernersennen-Schäferhündin wurde von einem Wolf getötet, das vermutet nicht nur die Polizei.
Hundehalterin Madeleine Troll (43) betrat am Morgen ihre Terrasse.
"Ich sah in rund 200 Meter Entfernung einen Wolf auf der Wiese, wie er an etwas zerrte. Ich dachte, er hätte ein Reh gerissen", sagt die Bürokauffrau traurig. "Da wusste ich noch nicht, dass er gerade unsere Schila fraß."
Dann bemerkte sie, dass Schilas Zwinger im Dreiseitenhof verlassen war.
Bei der Suche entdeckte ihr Vater schließlich Aasvögel, schickte Sohn Nils (12) vorsorglich weg.
"Mein Vater wäre dann fast zusammengebrochen. Schila lag da, angefressen. Kopf und Pfote fehlten", schildert die Halterin traurig. "Es ist so grausam."
Stunden später begutachteten Wolfsexperten Schilas Überreste, auch die Polizei war da.
"Das war eindeutig der Wolf, teilten sie mir mit", so Troll. "Das Raubtier war sicher sehr nah und Schila wollte nur uns und ihr Revier verteidigen.
Darum sprang sie wohl über den Grundstückszaun. Das hatte sie vorher noch nie getan", bedauert sie. "Jetzt fressen Wölfe schon 35 Kilo schwere Hunde. Die Behörden müssen reagieren. Was soll denn noch passieren!"
Das sächsische Landesumweltamt ordnete eine genetische Untersuchung an, um endgültige Sicherheit zu erlangen, stellte Wildtierkameras auf. In der Region lebt und jagt das Daubitzer Rudel.
"Für Menschen besteht keine unmittelbare Gefahr", so eine Sprecherin. Aber: "Besitzern von Hunden und Katzen im Bereich der Gemeinde Weißkeißel wird bis auf weiteres empfohlen, ihre Tiere unter Aufsicht zu halten."
Schon Dezember 2017 hatte nachweislich ein Wolf zwei Hunde auf bewohnten Grundstücken in Weißkeißel und dem Nachbarort Krauschwitz getötet. Das Raubtier litt an Räude, wurde daraufhin erschossen.