Wein und Obst erfroren: So will der Freistaat betroffenen Bauern helfen

Dresden - Die Kassen sind leer. Dennoch hat die sächsische Staatsregierung Hilfen in Millionenhöhe für die von den Frühjahrsfrösten betroffenen Landwirtschaftsbetriebe beschlossen. Dafür stellt der Umweltminister sogar ein hehres Ziel zurück.

In Radebeul machte sich Günther ein Bild der Lage bei Frédéric Fourré (52, l.). Die Aussichten sind nicht gut.
In Radebeul machte sich Günther ein Bild der Lage bei Frédéric Fourré (52, l.). Die Aussichten sind nicht gut.  © dpa/Sebastian Kahnert

Wenn das kein Statement ist: Die insgesamt 22 Millionen Euro an Hilfen für die zu erwartenden Ernteausfälle im Wein- und Obstbau kämen vor allem aus dem Klimafonds und sollen später dahin zurückfließen, sagte Landwirtschaftsminister Wolfram Günther (50, Grüne).

"Das ist eine wichtige Botschaft für die Branche. Denn Obst- und Weinbau gehören zu Sachsen." Der Schritt ist aber auch ein Balanceakt für einen Landwirtschaftsminister der Grünen, für den die Rettung des Klimas eine Herzenssache ist.

Antragsberechtigt sind Betriebe, die durch die Frostschäden mehr als 30 Prozent der durchschnittlichen Jahreserzeugung eingebüßt haben. Mit einer Versicherung gegen Unwetterschäden können sie bis zu 80 Prozent Entschädigung erhalten, ohne nur bis zu 40 Prozent.

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Eine solche Verteilung sei konsequent, da die Staatsregierung den Abschluss von Versicherungen ebenfalls fördere, so Günther.

So schön können die Äpfel in Sachsen auch in diesem Jahr aussehen. Aber nur dort, wo der Frühjahrsfrost die Blüten verschont hat. Die Ausfälle sind für viele Betriebe existenzbedrohend.
So schön können die Äpfel in Sachsen auch in diesem Jahr aussehen. Aber nur dort, wo der Frühjahrsfrost die Blüten verschont hat. Die Ausfälle sind für viele Betriebe existenzbedrohend.  © IMAGO/Countrypixel

Bisher keine Schließungen von Betrieben

Noch Ende April hatte sich Sachsens Agrarminister Wolfram Günther (50, Grüne) die Schäden in der Hoflößnitz (Radebeul) gemeinsam mit Felix Hößelbarth (41) und Sabine Wendsche (57) vom Weinbauverband (v.l.) angesehen. Jetzt gibt's Hilfen für die Obst- und Weinbauern.
Noch Ende April hatte sich Sachsens Agrarminister Wolfram Günther (50, Grüne) die Schäden in der Hoflößnitz (Radebeul) gemeinsam mit Felix Hößelbarth (41) und Sabine Wendsche (57) vom Weinbauverband (v.l.) angesehen. Jetzt gibt's Hilfen für die Obst- und Weinbauern.  © picture alliance/dpa/Daniel Schäfer

In der Branche ist die Furcht vor möglichen Betriebsaufgaben infolge der entstandenen Schäden hoch.

Tendenzen dazu habe es aber schon davor gegeben, hieß es aus dem Ministerium. Aktuelle Meldungen über die Schließung von Betrieben gebe es aber nicht.

Bis zu 15 Mio. Euro aus dem Hilfspaket stehen noch dieses Jahr zur Verfügung, sieben weitere sollen 2025 kommen. Der Obstbauernverband hatte die Schäden auf rund 34 Mio. Euro beziffert.

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Dazu Günther: "Bei Hilfen geht es nie darum, 100 Prozent Risiken auszugleichen." Zudem sollen Ausnahmeregelungen möglich sein. Eine Antragstellung ist digital voraussichtlich ab September über die Sächsische Aufbaubank (SAB) möglich.

Titelfoto: Montage: dpa/Sebastian Kahnert, IMAGO/Countrypixel

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