Weil Stadt kein Geld hat, sollen Einwohner etwas ganz anderes spenden

Bischofswerda - Mit den ersten Frühlingstagen putzen sich Sachsens Städte heraus. Doch für 1200 Hornveilchen und Stiefmütterchen fehlt "Schiebock" das nötige Kleingeld. Stadt und Gärtnerei bitten um Spenden.

Wenn die Blumenkübel blühen sollen, muss noch etwas Geld gefunden werden.
Wenn die Blumenkübel blühen sollen, muss noch etwas Geld gefunden werden.  © IMAGO/Dreamstime

"Gemeinsam können wir mehr schaffen, als immer nur zu meckern", sagte Anne Hladik (37), Co-Chefin der Gärtnerei Krauße.

Wie jedes Jahr haben ihre zehn Mitarbeiter und sie die Pflänzchen für den Kirchplatz und Altmarkt gezogen und gehegt. Letzte Woche aber klingelte ihr Telefon: Bischofswerda fehlt das Geld dafür.

"Der städtische Haushalt konnte noch nicht aufgestellt werden", so Stadtsprecher Sascha Hache (49) zu TAG24.

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So dürfe die Stadt nur Pflichtaufgaben finanzieren. Freiwillige Leistungen - wie Stadtbepflanzung - sind per Gesetz untersagt. Dabei gehe es nur um knapp 1000 Euro, 80 Cent pro Pflanze.

Anne Hladik geht es aber nicht um die Pflanzen. "Mir geht es um die Stadt. Die ist viel schöner, wenn sie blüht!"

Anne Hladik (37) ist die Co-Chefin der Gärtnerei Krauße.
Anne Hladik (37) ist die Co-Chefin der Gärtnerei Krauße.  © Eric Münch

Ihr war klar: Das Geld muss her, sie müssen Spenden sammeln. So spendierte sie bereits 200 Frühblüher, Oberbürgermeister Holm Große (57, parteilos) legte nochmal 250 obendrauf.

Wer ebenfalls einen Euro übrig hat, kann sich gerne beteiligen. Infos unter bischofswerda.de.

Titelfoto: IMAGO/Dreamstime

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