Weil Sachsens Bäche oft trocken liegen, ist dieses Tier vom Aussterben bedroht
Sachsen - Für den Feuersalamander ist das Jahr 2024 der wortwörtliche Tropfen auf den heißen Stein: Obwohl es wieder mehr als die Jahre zuvor regnete, bleibt die Lage für das gefleckte Tier dramatisch. Denn die für ihn lebenswichtigen Bäche haben sich noch nicht erholt.
"Obwohl es 2024 bisher mehr regnet als in den trockenen Jahren seit 2018, sitzt der Feuersalamander auf dem Trockenen", heißt es beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Sachsen.
"Wir beobachten bei unseren regelmäßigen Kartierungsgängen, dass der Zustand der Bäche stark schwankt", sagt Lorenz Laux (28) vom BUND, der dafür die Bäche der Region bestreift. "In einer Woche kann ein Bach ausreichend Wasser führen, eine Woche später wieder fast trocken liegen."
Das deckt sich mit dem Dürremonitor, der großen Teilen Sachsens noch immer eine schwere bis außergewöhnliche Dürre attestiert.
Zurzeit wachsen in ruhigen Gewässerabschnitten der Bäche die Larven des Feuersalamanders im Wasser heran, bevor sie in der sogenannten Metamorphose an Land gehen.
Faktor für Salamander-Gefährderung: Klimawandel lässt Flächen schneller austrocknen
"Durch das frühzeitige und schnelle Trockenfallen einzelner Gewässerabschnitte sinkt die Reproduktion der Feuersalamander erheblich", erklärt Laux.
"Fällt der Wasserstand stark ab, sind die Larven gezwungen, früher an Land zu gehen, obwohl sie in der Entwicklung noch nicht so weit fortgeschritten sind. Das verringert ihre Überlebenschancen."
Hier spielt auch der Klimawandel eine Rolle: Pflanzen verbrauchen mittlerweile mehr Wasser, auch trocknen Flächen schneller aus.
Der Feuersalamander ist in Sachsen stark gefährdet, in freier Wildbahn kann er bis zu 20 Jahre alt werden.
Titelfoto: BUND Sachsen