100 Weihnachtsbäume geklaut: Ist denen denn gar nichts heilig?
Riesa - Nur vier Tage ist der letzte Einbruch am Riesapark her. Freitagnacht erneut: Dreiste Diebe klauten 100 Weihnachtsbäume aus dem eingezäunten Verkaufsstand von Forstwirt Christian Gerwin (52). Der schreibt nun eine Belohnung aus.
Seit 1991 verkauft Gerwin seine Bäume auf dem Kundenparkplatz des Riesaparks. Die Ereignisse der vergangenen Nacht lassen den Geschäftsmann förmlich kochen: "60 Bäume, die hier zum Verkauf standen, weitere 40 hinter dem Schuppen sind weg. Das ist keine Bagatelle mehr!", poltert der Forstwirt.
Je nach Größe und Art sind pro Baum durchschnittlich 30 Euro fällig, somit entstand ein Schaden von satten 3000 Euro. Dabei handelt es sich bei den Dieben offenbar um Wiederholungstäter: "Die Typen waren auch die letzten beiden Jahre da, klauten da aber nur 20 bis 30 Bäume", so Gerwin.
Beide Male hat er den Diebstahl angezeigt, einen Sicherheitsdienst engagiert, Wildkameras aufgestellt und sogar nachts aufgelauert. Nichts hat geholfen.
Dabei stehen die Bäume eingezäunt, das Schloss allerdings wurde aufgebrochen. Wie die Bäume dann wegtransportiert worden sind, ist sowohl Gerwin als auch der Polizei ein Rätsel.
Gerwin spricht Belohnung aus
Kurios ist, dass die Diebe scheinbar in aller Ruhe vorgingen: "Die haben sich von drei Bäumen noch ein paar Äste abgeschnitten und einen Kranz daraus gebastelt", erklärt Gerwin zynisch lachend.
Eigentlich ist der Forstwirt, der das Familienunternehmen in dritter Generation leitet, ein großzügiger Geschäftsmann.
Gerwin verschenkt auch mal einen Baum, "wenn jemand etwas ärmer aussieht", spendet jährlich Weihnachtsbäume an Kinderhospiz und Kinderheim.
Jetzt hofft er, dass jemand einen Weihnachtsbaum an einer besonderen Stelle gekauft hat und spricht eine Belohnung aus: "Bei sachdienlichen Hinweisen an die Polizei zahle ich garantiert 500 Euro aus", stellt Christian Gerwin in Aussicht.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe (2)