100 Weihnachtsbäume geklaut: Ist denen denn gar nichts heilig?

Riesa - Nur vier Tage ist der letzte Einbruch am Riesapark her. Freitagnacht erneut: Dreiste Diebe klauten 100 Weihnachtsbäume aus dem eingezäunten Verkaufsstand von Forstwirt Christian Gerwin (52). Der schreibt nun eine Belohnung aus.

Forstwirt Christian Gerwin (52) ist stinksauer und schreibt für sachdienliche Hinweise zu den Weihnachtsbaum-Dieben eine Belohnung aus.
Forstwirt Christian Gerwin (52) ist stinksauer und schreibt für sachdienliche Hinweise zu den Weihnachtsbaum-Dieben eine Belohnung aus.  © Thomas Türpe

Seit 1991 verkauft Gerwin seine Bäume auf dem Kundenparkplatz des Riesaparks. Die Ereignisse der vergangenen Nacht lassen den Geschäftsmann förmlich kochen: "60 Bäume, die hier zum Verkauf standen, weitere 40 hinter dem Schuppen sind weg. Das ist keine Bagatelle mehr!", poltert der Forstwirt.

Je nach Größe und Art sind pro Baum durchschnittlich 30 Euro fällig, somit entstand ein Schaden von satten 3000 Euro. Dabei handelt es sich bei den Dieben offenbar um Wiederholungstäter: "Die Typen waren auch die letzten beiden Jahre da, klauten da aber nur 20 bis 30 Bäume", so Gerwin.

Beide Male hat er den Diebstahl angezeigt, einen Sicherheitsdienst engagiert, Wildkameras aufgestellt und sogar nachts aufgelauert. Nichts hat geholfen.

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Dabei stehen die Bäume eingezäunt, das Schloss allerdings wurde aufgebrochen. Wie die Bäume dann wegtransportiert worden sind, ist sowohl Gerwin als auch der Polizei ein Rätsel.

Gerwin spricht Belohnung aus

Der eingezäunte Verkaufsstand auf dem Kundenparkplatz des Riesaparks wurde aufgebrochen.
Der eingezäunte Verkaufsstand auf dem Kundenparkplatz des Riesaparks wurde aufgebrochen.  © Thomas Türpe
Das Schloss wurde offenbar mit einer Metallsäge bearbeitet.
Das Schloss wurde offenbar mit einer Metallsäge bearbeitet.  © Thomas Türpe
Christian Gerwin bewirtschaftet in dritter Generation insgesamt 50 Hektar Land für Weihnachtsbäume. Die neue Lieferung am gestrigen Mittag verdeutlicht: Auch die Diebe müssen in der Nacht mit einem Lkw gekommen sein, um 100 Bäume überhaupt wegzubewegen.
Christian Gerwin bewirtschaftet in dritter Generation insgesamt 50 Hektar Land für Weihnachtsbäume. Die neue Lieferung am gestrigen Mittag verdeutlicht: Auch die Diebe müssen in der Nacht mit einem Lkw gekommen sein, um 100 Bäume überhaupt wegzubewegen.  © Thomas Türpe
Abhängig von Größe und Gattung sind die Weihnachtsbäume von Gerwin alle gekennzeichnet. Aber auch ohne das gelbe Bändchen würde der Forstwirt seine Bäume wiedererkennen.
Abhängig von Größe und Gattung sind die Weihnachtsbäume von Gerwin alle gekennzeichnet. Aber auch ohne das gelbe Bändchen würde der Forstwirt seine Bäume wiedererkennen.  © Thomas Türpe

Kurios ist, dass die Diebe scheinbar in aller Ruhe vorgingen: "Die haben sich von drei Bäumen noch ein paar Äste abgeschnitten und einen Kranz daraus gebastelt", erklärt Gerwin zynisch lachend.

Eigentlich ist der Forstwirt, der das Familienunternehmen in dritter Generation leitet, ein großzügiger Geschäftsmann.

Gerwin verschenkt auch mal einen Baum, "wenn jemand etwas ärmer aussieht", spendet jährlich Weihnachtsbäume an Kinderhospiz und Kinderheim.

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Jetzt hofft er, dass jemand einen Weihnachtsbaum an einer besonderen Stelle gekauft hat und spricht eine Belohnung aus: "Bei sachdienlichen Hinweisen an die Polizei zahle ich garantiert 500 Euro aus", stellt Christian Gerwin in Aussicht.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe (2)

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