Wasserknappheit! Erste Kreise in Sachsen planen Entnahmeverbote
Torgau/Dresden - Die Trockenheit setzt Sachsens Flüssen zu, die ersten Landkreise greifen zu Schutzmaßnahmen. Gartenbesitzer und Bauern dürfen mancherorts kein Wasser mehr abpumpen.
Der Landkreis Nordsachsen ächzt seit Wochen unter der Trockenheit, jetzt greift das Landratsamt durch: "Wir planen eine Allgemeinverfügung, sie geht in den kommenden Tagen raus", so Landkreis-Sprecher Alexander Bley (41).
Die genauen Regeln seien noch in der Arbeit. Absehbar ist, dass Gärtner und Bauern dann aus Flüssen und Bächen kein Wasser mehr abpumpen dürfen. Zu diesem Mittel hatte der Landkreis schon in vergangenen Dürre-Jahren gegriffen.
Laut dem Landesamt für Umwelt gab es im Frühjahr etwa 50 Prozent weniger Regen als im Durchschnitt. Der Grundwasserstand sei teilweise schon jetzt so niedrig wie sonst nur im Hochsommer. Niedrigwasser herrscht vor allem in den Flüssen Ostsachsens.
Der Landkreis Bautzen hat schon vor Längerem ein Verbot für Pumpen verhängt. "Das heißt, es ist nur noch erlaubt, Wasser mit Handgefäßen wie Eimern oder Gießkannen zu entnehmen."
Der Landkreis Zwickau will ein Verbot verhängen, "sollte sich die witterungsbedingte Niedrigwassersituation in den nächsten Wochen verschärfen". Dresden will ab kommenden Montag seine Wasserstände wieder kontrollieren. Sollte die Trockenheit anhalten, sei auch dort ein Verbot denkbar.
Mit einem solchen Verbot ist nicht zu spaßen: Je nach Landkreis drohen bis zu 50.000 Euro Bußgeld!
Titelfoto: Ralph Kunz