Dresden/Berlin - Leipziger sind glücklicher als Dresdner: Einer Studie zufolge ist die allgemeine Lebenszufriedenheit in Sachsen klar unterschiedlich verteilt. Düstere Gesichter machen die Sachsen vor allem beim Lohn.
Die Unterschiede gibt es dem "Glücksatlas 2024" des Berliner Meinungsforschungsinstituts Ipsos zufolge nicht erst seit gestern. Doch machen sie sich immer stärker bemerkbar: Während die Lebenszufriedenheit in Westsachsen mit Leipzig im Jahresvergleich um 0,03 Punkte stieg, sank sie in der Region Ostsachsen mit Dresden um 0,14 Punkte.
Ein Trend, der bereits seit drei Jahren anhält. "Gründe dafür sind unter anderem die unzureichende wirtschaftliche Infrastruktur und die niedrigen Einkommen", heißt es in der Studie.
Allein daran kann es jedoch nicht liegen. Denn in Dresden wurden nach Angaben des Statistischen Landesamts mit rund 39.000 Euro im Jahr die höchsten Durchschnittslöhne erzielt (Stand: 2022).
Erst dahinter rangierten die Leipziger mit circa 38.000 Euro. Als weitere Gründe nennt die Studie andere wirtschaftliche Indikatoren.
Auch Kaufkraft in Sachsen eher niedrig
So gehört das sächsische Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (75.060 Euro) zu den niedrigsten in Deutschland (89.721 Euro). Nur Thüringen liegt noch darunter.
Auch die Kaufkraft in Sachsen beträgt durchschnittlich "nur" rund 25.300 Euro pro Jahr, bundesweit jedoch circa 27.800 Euro. Stärken sehen die Autoren bei den vergleichsweise niedrigen Wohnungsmieten, einer geringen Einkommensungleichheit und dem niedrigen Stand öffentlicher Schulden.
Insgesamt erreichte die Zufriedenheit im Freistaat einen Wert von 6,87 auf einer Skala von 1 bis 10 - ein Minus von 0,05 Punkten im Vergleich zu 2023. Nur drei weitere Bundesländer (Bremen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern) verzeichneten ebenfalls einen Rückgang.
Deutschlandweit gab es hingegen ein Plus von 0,14 Punkten auf einen Gesamtwert von 7,06 Punkten - ein Niveau wie vor zehn Jahren. Am zufriedensten sind die Menschen der Studie zufolge in Hamburg (7,38 Punkte).