Warum kauft keiner mehr Häuser?

Dresden - Jetzt Bauplatz kaufen: Der Immobilienmarkt in Sachsen hat 2023 stark nachgegeben. Bauland ist in der Folge so preiswert wie lange nicht. Eigentumswohnungen sind hingegen teurer geworden.

Bauland runter - Eigentumswohnung rauf: Die Preise im Immobiliensektor haben sich 2023 unterschiedlich entwickelt. Insgesamt gesehen ist der Markt stark eingebrochen.  © dpa/Jan Woitas

Corona und der Ukraine-Krieg drücken auch im Freistaat auf Immobilienpreise und Umsätze. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht für 2023 hervor, der jährlich vom Oberen Gutachterausschuss (OGA) für Grundstückswerte publiziert wird.

Für Häuslebauer gibt es nach den Dauermeldungen über steigende Baupreise jedoch gute Nachrichten: 2023 sank der durchschnittliche Baulandpreis für den individuellen Wohnungsbau erstmals seit 2011 um rund 15 Prozent. Beim Erstverkauf von Wohneigentum wurden hingegen in der Regel höhere Quadratmeterpreise erzielt als 2022. Der mittlere Wert in Dresden betrug 5981 Euro je Quadratmeter Wohnfläche - eine Steigerung von 8 Prozent.

Abgesehen davon ist der Immobilienmarkt dem Bericht zufolge deutlich eingebrochen. Mit rund 35.000 Kaufverträgen verzeichneten die Gutachter etwa ein Viertel weniger als im Vorjahr. Der Umsatz (6,5 Milliarden Euro) sank um rund fünf Milliarden.

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In Dresden, Leipzig und Chemnitz schrumpfte er nahezu um die Hälfte, in den Landkreisen um rund 39 Prozent.

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Nachfrage nach Wohnraum ist weiterhin hoch

Matthias Kredt (62) ist Vorsitzender des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Freistaat (OGA). Der Ausschuss erstellt jährlich einen Grundstücksmarktbericht.  © Steffen Füssel

Mit rund 2600 Euro pro Einwohner verzeichnete Leipzig den höchsten Pro-Kopf-Umsatz sachsenweit - dennoch ein Minus von 52 Prozent.

Mit einem weiteren Einbruch rechnet der Gutachterausschuss aber nicht. Der OGA-Vorsitzende Matthias Kredt (62) geht stattdessen von einer "Seitwärtsbewegung bei den Kennzahlen für das Jahr 2024" aus.

Parallel dazu ist die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin hoch, so der Bericht.

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"In den Städten deutlicher als auf dem Land", bestätigte der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG) auf TAG24-Anfrage.

Der Verband will sich nächste Woche zu den aktuellen Entwicklungen äußern.

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