"Wannseekonferenz 2.0": Schuster fühlt sich an "dunkelsten Teil" unserer Geschichte erinnert!
Dresden - Der sächsische Innenminister Armin Schuster fühlt sich durch das aufgedeckte Geheimtreffen von AfD-Mitgliedern mit Rechtsextremisten an den "dunkelsten Teil unserer jüngeren Geschichte" erinnert.
Hinter den Türen des Potsdamers Hotels sei nichts Geringeres besprochen worden, als "Deportationen nach Afrika", sagte Schuster im Interview mit dem "MDR" am Donnerstagabend.
Die Pläne zur "Remigration" von AfD-Politikern, Identitären und Rechtsextremisten erinnern aktuell nicht wenige an die Vertreibungspläne der Nazis oder die Wannseekonferenz von 1942.
Auch der Innenminister habe da durchaus Parallelen gezogen: "Ich habe mich irgendwie an den dunkelsten Teil unserer jüngeren Geschichte erinnert gefühlt."
Dass dem von "Correctiv" aufgedeckten Geheimtreffen mehrere Politiker aus den Reihen der AfD beigewohnt haben, lasse laut Schuster Rückschlüsse auf die gesamte Partei zu.
Außerdem beantworte es die Frage, wie denn "das Landesamt für Verfassungsschutz in Sachsen zur Einstufung der AfD" als "gesichert rechtsextremistisch" gekommen sei.
Kritik an Schuster: Auch CDU-Mitglieder bei Treffen in Potsdam!
Ein mögliches Parteiverbot sei aufgrund der "hohen rechtlichen Voraussetzungen" laut dem CDU-Minister dennoch eines der "schwersten Schwerter" im Verfassungsrecht, worüber man in der Öffentlichkeit nicht spekulieren sollte.
Wie aus den "Correctiv"-Recherchen hervorgeht, waren auch zwei CDU-Mitglieder aus der umstrittenen Werteunion bei dem Treffen anwesend.
Dass Schuster hier zwar die AfD verurteilte, seine eigene Partei allerdings nicht mal erwähnte, kritisierte unter anderem die sächsische Linken-Politikerin Kerstin Köditz (56).
"Und was sagt er zur Teilnahme von CDU-Mitgliedern an dem Treffen?", fragte die Landtagsabgeordnete am Donnerstag auf "X".
Titelfoto: Bildmontage: Jens Kalaene/dpa, Ove Landgraf