Wärmepumpen-Absatz bricht ein: Kommen dafür jetzt Großanlagen?
Dresden/Berlin - Nach einen Wärmepumpen-Installationsrekord 2023 rechnet das Heizungshandwerk im laufenden Jahr mit deutlich weniger verbauten Geräten. Neuen Schwung könnten einer Studie zufolge Großwärmepumpen in die Energiewende-Diskussion bringen, die insbesondere bei der kommunalen Wärmeplanung hohe Einsparpotenziale und dauerhaft günstige Preise ermöglichen. Doch bei dem Thema passiert zu wenig in Sachsen, findet die Linke.
Die Energie für die gut ausgebauten Fernwärmenetze im Freistaat liefern aktuell vor allem Methangas (50 Prozent) und Braunkohle (39 Prozent).
Künftig könnte Großwärmepumpen-Technologie, die Umgebungswärme unter anderem aus der Luft sowie Strom aus erneuerbaren Energien nutzt, diese Rolle übernehmen.
Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG (Cottbus) im Auftrag der Linken-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung (Berlin), die die Autoren am Mittwoch in Dresden vorstellten.
Ein Hinweis zu rechten Zeit? Derzeit läuft auch in Sachsen die kommunale Wärmeplanung auf Hochtouren.
Weil noch nicht sicher ist, wohin die Reise geht, halten sich Häuslebauer bei Wärmepumpen zurück, sagen sächsische Versorger. Der Zentralverband Heizung Sanitär Klima (ZVHSK) rechnet für 2024 nur noch mit 180.000 verbauten Geräten, nach 300.000 im vergangenen Jahr.
"Großwärmepumpen könnten in Sachsen den Großteil der Fernwärme liefern", kommentiert Marco Böhme (34) von der Linksfraktion im Sächsischen Landtag die Fraunhofer-Studie.
Aber: Die landesrechtlichen Rahmenbedingungen wie etwa eine verbraucherfreundliche Fernwärme-Verordnung fehlen, sagt er. "Hier ist Tempo in den Ministerien angesagt."
Titelfoto: SachsenEnergie/ Oliver Killig