Während Corona-Protest in Pirna: Polizist nennt Demonstranten einen "Mörder"

Pirna - Auf dem Marktplatz in Pirna stehen sich ein Gegner der Corona-Maßnahmen und ein Polizist gegenüber und diskutieren lautstark miteinander. Plötzlich fällt das Wort "Mörder".

Der Vorfall ereignete sich am 29. November auf dem Marktplatz in Pirna.
Der Vorfall ereignete sich am 29. November auf dem Marktplatz in Pirna.  © Daniel Förster

Auf Twitter macht derzeit ein Video die Runde, in welchem ein Beamter der Bereitschaftspolizei einem Demonstranten in die Augen sieht und ihm unterstellt, ein "indirekter Mörder" zu sein. Online sorgt dies nun für etliche Diskussionen.

"Könnt ihr abends noch in den Spiegel gucken?", fragt der Mann im Clip die Polizisten und fügt hinzu, dass er das selbst noch könne.

Daraufhin folgen einige unverständliche Worte, ehe der Beamte sagt: "Ja, dass sie andere Leute töten [...] Genauso sieht es aus."

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"Ich töte andere Leute?", so der entsetzte Demonstrations-Teilnehmer, woraufhin der Polizist zu nicken beginnt: "Ja genau, indirekt schon [...] Sie sind ein indirekter Mörder, weil sie hier andere Leute anstecken."

Ein Wortwechsel entsteht, in welchem der Demonstrant immer wieder darauf beharrt, dass der Polizist ein "Spinner" sei, während dieser sein Gegenüber weiterhin als "Mörder" betitelt, da dieser nicht geimpft sei.

Wie die "BILD" berichtet, stammt das Video von einer Demonstration am 29. November, bei der sich Menschen in Pirna auf dem Marktplatz eingefunden hatten, um gegen die Coronaschutzverordnung zu protestieren.

Schaut Euch das Video der Diskussion selbst auf Twitter an:

Polizeisprecher äußert sich zur Situation

Ein Gesprächstermin zwischen dem Beamten und seinen Vorgesetzten wurde bereits vereinbart.
Ein Gesprächstermin zwischen dem Beamten und seinen Vorgesetzten wurde bereits vereinbart.  © Daniel Förster

Die "BILD" sprach indes mit dem Polizeisprecher Marko Laske: "Die Polizeidirektion Dresden sieht die Aussage des Beamten grundsätzlich als persönliche Meinungsäußerung an. Dahin gehend sind aktuell keine dienstrechtlichen Konsequenzen angedacht."

Trotzdem stellte Laske klar, dass das Gesagte nicht etwa der Meinung der gesamten Polizeidirektion entsprechen würde.

"Wir hätten uns von dem Beamten deutlich mehr Sensibilität im Umgang mit dem Bürger gewünscht. Und das auch dann, wenn es sich gegebenenfalls um eine unzulässige Zusammenkunft handelt."

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Der Beamte aus dem Video sei der Polizei bekannt und ein Gesprächstermin wurde bereits vereinbart. Der Bürger habe das Recht, eine Anzeige zu erstatten.

Übrigens! Auf den Deckel bekommt der Polizist indes so oder so. Er hat im "Kontakt mit dem Bürger" nämlich keine Maske getragen – und das sei schließlich Pflicht im Einsatz.

Titelfoto: Bildmontage: Daniel Förster (2)

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