Vor der Schlachtbank gerettet: Tierschützer kaufen Rinder in Sachsen frei

Glashütte - Sachsens Rinder-Retterin Conny Böttger (46) und ihre Helfer bewahren Kühe vor der Schlachtbank und schenken ihnen ein schönes Leben auf der Weide. Jetzt zog die "Glücks-Herde", darunter viele Kühe, um und erhält weiteren Zulauf - einen blinden Bullen.

Sachsens Rinder-Retterin Conny Böttger (46) mit ihrer "Glücks-Herde" auf der neuen Weide bei Glashütte.
Sachsens Rinder-Retterin Conny Böttger (46) mit ihrer "Glücks-Herde" auf der neuen Weide bei Glashütte.  © Bildmontage: Eric Münch

Der bisherige Stall bei Börnichen/Erzgebirge war zu klein geworden. "Schon 33 Rinder haben wir aus der Nutztierhaltung in Sachsen freigekauft, um ihnen ein artgerechteres Leben in einem Herdenverband zu ermöglichen", sagt die Dresdner Tierschützerin, die 2020 den Verein "Tierparadies MUHrielle" gründete.

"So können sie noch bis zu 20 Jahre glücklich zusammenleben, ohne voneinander getrennt zu werden."

Die Tierschützer zogen jetzt mit der Herde ins Gut Börnchen bei Glashütte, wo die Rinder ausreichend Platz haben. Eine Tierärztin ist ständig vor Ort, hat die Rinder im Blick. So auch Neuzugang Stevie (2).

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"Er lebte bisher bei einem Kleinbauern bei Chemnitz. Stevie ist von Geburt an blind, erkennt nur etwas hell und dunkel, sollte sich darum als Zuchttier nicht vermehren. Er wäre jetzt beim Schlachter gelandet."

Artgerechte Haltung kostet den Verein pro Monat und Rind rund 120 Euro

Der blinde Bulle "Stevie" (2) sollte geschlachtet werden. Nach seiner Rettung und Eingewöhnung darf er nun ein Leben mit seinen Artgenossen führen.
Der blinde Bulle "Stevie" (2) sollte geschlachtet werden. Nach seiner Rettung und Eingewöhnung darf er nun ein Leben mit seinen Artgenossen führen.  © Eric Münch

Für 1200 Euro kauften die Tierschützer den Bullen frei und transportierten ihn in sein neues Zuhause. "Jetzt gewöhnt er sich ein, lernt neue Freunde kennen, wird bald kastriert.

Danach darf er auch raus zur Herde", sagt Böttger. "Er schnuppert ganz viel, um seine neue Umgebung kennenzulernen. Wir gehen besonders behutsam mit ihm um."

Die artgerechte Haltung kostet den Verein pro Monat und Rind rund 120 Euro. Wie auch die Freikäufe werden die Kosten durch Spenden und Patenschaften (ab 5 Euro monatlich) finanziert.

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Paten können "ihre" Rinder besuchen kommen. Auch streicheln und füttern, wenn das Tier es mag.

Wer helfen will, wird fündig unter: tierparadies-muhrielle.org.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch

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