Von wegen unbeliebtester Dialekt! Sächsisch-Duden ausverkauft
Dresden - Ei, gugge! Der neue Sächsisch-Duden geht weg wie warme Semmeln. Zum Verkaufsstart am 16. Oktober stürmte der Titel von null auf Platz 13 in der "Spiegel"-Bestsellerliste.
Von wegen, Sächsisch ist einer der unbeliebtesten Dialekte in Deutschland!
Der Berliner Cornelsen-Verlag, in dem der neue Sächsisch-Duden erscheint, kann sich vor Anfragen und Bestellungen kaum retten.
"Es gab so viele Vorbestellungen, dass wir am Erstverkaufstag direkt den Nachdruck angestoßen haben", sagt Verlagssprecherin Nicole Weiffen (51).
Der Erfolg ist alles andere als selbstverständlich. Sächsisch belegt auf der Beliebtheitsskala deutscher Dialekte meist hintere Plätze, zuletzt bei einer Stichprobe der Sprachen-Lernplattform Preply im Juli.
"Bei den Lesern hat der Band bisher überwiegend positive Reaktionen ausgelöst", meint Peter Ufer (59). Der Dresdner Autor, Journalist und Moderator hat den Duden gemeinsam mit dem Wahl-Leipziger Kabarettisten und Übersetzer Günther Böhnke (80) verfasst.
Beide sind hinlänglich für ihre Liebe zum Sächsischen bekannt.
Duden für Sächsisch wird neu aufgelegt
Ufer hielt Anfang Oktober die Laudatio bei der Kür zum "Sächsischen Wort des Jahres". Der Sieger: "budzsch", also "komisch, putzig, kurios".
In 26 Kolumnen, die den Buchstaben des Alphabets folgen, erklären die beiden insgesamt rund 1000 Wörter.
Sächsisch ist nach Hessisch, Plattdeutsch, Ruhrdeutsch, Bairisch und Wienerisch bereits der sechste Band der Duden-Dialekt-Reihe.
Übrigens: In der aktuellen Bestsellerliste findet sich der Titel nicht mehr. Der Sächsisch-Duden, eine Eintagsfliege? Nicht doch. "Der Sächsisch-Duden ist ausverkauft", sagt Nicole Weiffen.
Die nächste Auflage ist bereits im Druck. "Wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen wieder liefern können."
Titelfoto: Montage: Amac Garbe, PR