Von Sachsen erfunden: Jetzt macht der Therapie-Roboter den Patienten Beine

Leipzig - Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Bei der Leipziger Firma Tediro hilft sie den Beinen. Und zwar mit einem Roboter, der Patienten nach einer Operation hilft, wieder gehen zu lernen.

Der Roboter kommuniziert: Auf dem Display kann der Patient die "nächsten Schritte" genau ablesen.
Der Roboter kommuniziert: Auf dem Display kann der Patient die "nächsten Schritte" genau ablesen.  © SMWA/Kristin Schmidt

Fahrradsturz, Knie-OP, Krücken. Wer so etwas hinter sich hat, muss oft ganz neu laufen lernen. Aber aller Anfang ist schwer.

Gefragt sind Physiotherapeuten und Ärzte. Künftig könnte ein Roboter einen Teil des Gang-Trainings übernehmen - computergestützt.

Die Firma Tediro entwickelte dazu in einem dreijährigen Forschungsprojekt einen Prototyp, der nun kurz vor der Markteinführung steht. Der kleine Kerl ähnelt ein wenig R2D2, dem Roboter aus "Starwars". Nur in Blau.

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"Wir sagen immer: Er funktioniert wie ein Smartphone auf Rädern", sagt Tediro-Mitgeschäftsführer Christian Hernitzke (45).

Und zwar so: Mit einem Chip wird ein Therapieprogramm aktiviert, das zuvor von einem Arzt ganz individuell auf die Bedarfe eines Patienten zugeschnitten und in der Cloud hinterlegt wurde.

Der Therapie-Roboter ist für das Gang- bzw. Lauf-Training nach einer Hüft- oder Bein-OP genau das Richtige.
Der Therapie-Roboter ist für das Gang- bzw. Lauf-Training nach einer Hüft- oder Bein-OP genau das Richtige.  © SMWA/Kristin Schmidt

Leipziger Start-Up arbeitet mit Krankenhäusern weltweit

Aller Anfang ist schwer. Wer wieder neu laufen lernen muss, braucht Unterstützung. Die kann auch von einem "Smartphone auf Rädern" kommen.
Aller Anfang ist schwer. Wer wieder neu laufen lernen muss, braucht Unterstützung. Die kann auch von einem "Smartphone auf Rädern" kommen.  © SMWA/Kristin Schmidt

Damit ist es überall sicher und drahtlos abrufbar, egal wo der Roboter zum Einsatz kommt, Hauptsache, es gibt ein Funknetz. Über ein Display und über Lautsprecher gibt der Roboter Trainingsanweisungen.

Kameras registrieren das Gangverhalten des Patienten, die von Tediro entwickelte Software reagiert darauf und gibt entsprechende Korrekturhinweise.

"Das Herzstück ist die von unseren KI-Spezialisten entwickelte Software", sagt Co-Geschäftsführerin Anke Meyfahrth (47), selbst Physiotherapeutin.

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Tediro beschäftigt 20 Mitarbeiter, die Hardware kommt von einer Roboterfirma aus Thüringen, die klinischen Studien wurden in Serbien, Spanien, Frankreich und Italien gemacht.

Der Markt? "Krankenhäuser und Reha-Kliniken weltweit, jährlich ca. 1,2 Millionen Fälle", meint Christian Hernitzke.

Mit so viel Potenzial landete Tediro 2021 unter den 50 besten Start-ups Deutschlands und beim Sächsischen Gründerpreis parallel auf Platz 3.

Titelfoto: SMWA/Kristin Schmidt

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