Von Drogenbaron bis Knochengerüst: Meißens erstaunliche Porzellan-Kunst
Meißen - "Knochen, Holz und Weißes Gold" - so ungewöhnlich der Titel der Ausstellung, so ungewöhnlich die Objekte. Die Meissen Porzellan Stiftung zeigt bis 20. Oktober in der Manufaktur Meissen Porzellankunst von Helena Sekot (27), Philsoo Heo (31) und David Torres (34).
Alle drei Künstler sind Preisträger des Richard Bampi Preises, der seit 1969 an hochbegabte Keramiker vergeben wird. Die Schau zeigt ihre drei außergewöhnlichsten Kunstwerke.
Weißes Gold: In Deutschland steht es für Porzellan, in der Heimat des Kolumbianers David Torres für Kokain. Seine Büste "Me White Gold" zeigt das Stereotyp eines Drogen-Barons voller Statussymbole.
Ringe, Goldketten, Goldzähne, Luxus-Klamotten. Auf dem Rücken seiner Figur kreuzen sich Revolver über der "Maria der Wunder", die als Schutzheilige von Auftragskillern angebetet wird.
Knochen: An ein Skelett im Naturkundemuseum erinnert die Arbeit der Linzer Studentin Helena Sekot.
Als Knochen hat sie Meissen-Formen von Tassen oder Vasen auseinandergebrochen und auf schwarzem Grund zum weißen Knochengerüst eines Fabeltieres neu arrangiert.
Rund 40 Objekte ausgestellt
Holz: Von den Fasern und der Wuchsrichtung des Holzes ließ sich der Koreaner Philsoo Heo inspirieren.
Doch was wie angestrichenes Holz aussieht, ist Porzellan. Und längst nicht so schwer, wie es wirkt. Das Objekt ist hohl und mit Rissen überzogen, die bewusst beim Brennen zugelassen wurden.
Die Ausstellung zeigt insgesamt rund 40 Objekte und ist täglich (10-17 Uhr) geöffnet.
Ihr Besuch ist im Eintritt in die Erlebniswelt Haus Meissen (14 Euro) enthalten.
Titelfoto: Holm Helis