Rinderwirt Hans aus Radeberg sucht einen Nachfolger für seine Herde

Radeberg - Gemütlich trabt Nils (20) in den Biergarten der "Hofewiese". Weder tobende Kinder noch Musik können den schwarzen Ochsen mit den imposanten Hörnern aus der Ruhe bringen.

Die ursprünglich in Südasien beheimateten Zebus grasen friedlich auf der Ranch von Opa Hans.
Die ursprünglich in Südasien beheimateten Zebus grasen friedlich auf der Ranch von Opa Hans.  © Holm Helis

Genauso gelassen ist der Besitzer des Zebu-Rindes: Hans Traupe (83) aus Radeberg. Regelmäßig kommt er mit Nils, der vor ein kleines Wägelchen gespannt ist, vorbei.

Kinder dürfen auf dem zahmen Ochsen reiten oder neben Hans im Wagen eine Runde drehen. Ein kleines Abenteuer, das nichts kostet. Nils ist eine regionale Berühmtheit: Alljährlich eröffnet er - geschmückt als Rentier Rudolph - die Weihnachtsvorstellung im Zirkus "Magic" in Radeberg.

Und auch im Bischofswerdaer Freilichttheater spielte Nils schon mit - dort packte ihn DEFA-Chefindianer Gojko Mitic (84) an den Hörnern. Fast 11.000 Zuschauer klatschten im Sommer 2017 Nils Beifall.

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"Vor der Wende gab es Zebus nur im Zoo", erinnert sich Hans. "Da haben sie mir so gefallen, dass ich mir nach dem Mauerfall die ersten Tiere vom Züchter gekauft habe. Ich habe ja ein großes Grundstück."

Die ursprünglich in Südasien beheimateten Zebus grasen friedlich auf der Ranch von Opa Hans.
Die ursprünglich in Südasien beheimateten Zebus grasen friedlich auf der Ranch von Opa Hans.  © Holm Helis

Hans hat letzten Wunsch an Nils

Eine Rundfahrt mit Zebu ist die Attraktion in der "Hofewiese". Hans Traupe lässt die kleine Frieda (5) auf Ochse Nils reiten.
Eine Rundfahrt mit Zebu ist die Attraktion in der "Hofewiese". Hans Traupe lässt die kleine Frieda (5) auf Ochse Nils reiten.  © Ove Landgraf

Auf seiner Ranch, oder besser in seinem Naturreservat, grasen ein Dutzend Tiere, eine Kuh hat erst vor Kurzem gekalbt.

Doch die Tiere sind nicht nur schön, sie machen auch Arbeit - und Hans ist nicht mehr der Jüngste.

"Deshalb suche ich jemanden, der meine Zucht übernimmt", hofft Hans, dass seine Rinder in gute Hände kommen. Interessenten können sich bei ihm unter Telefon 03528/444121 melden. Und er hat noch einen Wunsch: "Nils soll mich mal zum Grab ziehen!"

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis

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