Vom Abort bis zum Donnerbalken: "Klugscheißer" erklärt den Klo-Gang von Königstein
Königstein - Er macht seinem selbstgewählten Spitznamen "Klugscheißer" alle Ehre: Denn Gästeführer Michael Kreskowsky (44) erklärt bei seinen neuen Führungen auf der Festung Königstein alles rund ums stille Örtchen. Ab 23. August widmet er seine "Anrüchig"-Rundgänge der Geschichte des Toilettengangs von der Antike bis zur Gegenwart.
Gekleidet in ein knöchellanges Nachthemd, mit Schlafmütze, Schlappen und Nachttopf nimmt der Kriebsteiner Besucher mit auf einen zweieinhalbstündigen Rundgang (zwei Kilometer) über das Plateau der Festung.
Für Kreskowsky ist es eine Reise in die Kindheit: "Meine Großeltern besaßen hier auf dem Tafelberg eine Ferienwohnung. Als Kind habe ich viele Sommer auf dem Königstein verbracht."
Heute plaudert er darüber, wo die Festungsbesatzung ihre Nachttöpfe ausleerte und wo die Damen ihre Geschäfte verrichteten. Kreskowsky zeigt auch Garnisonskirche, Rosengarten, Friedrichsburg, Brunnenhaus und die Reste einer Abortanlage aus dem 19. Jahrhundert.
"Die sanitären Anlagen der Festung zu DDR-Zeiten kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich habe schon als Junge Besucher über die Festung geführt, einfach so, weil ich mich auskannte und mein Wissen schon immer gern teilte."
Die Führung "Anrüchig" startet am 23. August (19 Uhr). Weitere Termine: 24. August, 20./21. September (je 19 Uhr). Tickets (15 Euro) gibt's nur online: festung-koenigstein.de
Titelfoto: Montage: Imago/Max Gärtner, Thiel PR