Vergleich zum Vorjahr: Mehr als doppelt so viele Wespenstiche im Vogtland!

Plauen - Die Wespen scheinen dieses Jahr besonders aggressiv und hartnäckig zu sein. Die medizinischen Notfälle nach Wespenstichen haben in den vergangenen Wochen auch in einigen Regionen von Sachsen zugenommen. Doch in den meisten Fällen seien die Tiere harmlos, betonen Experten immer wieder.

Im Vogtland hat sich die Zahl der Wespen- und Bienenstichverletzungen mehr als verdoppelt. (Symbolbild)
Im Vogtland hat sich die Zahl der Wespen- und Bienenstichverletzungen mehr als verdoppelt. (Symbolbild)  © Patrick Pleul/dpa/dpa-tmn

Auch das Helios Vogtland-Klinikum Plauen verzeichnet aktuell eine größere Zahl von Wespen- und Insektenstichen in der Notaufnahme, wie Chefarzt Matthias Wißgott gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Während voriges Jahr 51 Wespen- und Bienenstichverletzungen behandelt wurden, lag nun die Zahl bereits Mitte August bei über 110. "Wobei der August häufig der Monat mit den meisten Verletzungen dieser Art ist."

Auch die Beschwerden nach einem Stich seien deutlich stärker als in den vergangenen Jahren: Immer häufiger beklagen Menschen Schwellungen, allergische Reaktionen und starke Schmerzen. Einige müssten sogar stationär behandelt werden.

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Die Fälle seien sprunghaft gestiegen und mehr als in den Vorjahren, sagte der ärztliche Leiter des Rettungszweckverbandes Südwestsachsen, Bernd Krämer. "Es gibt gefühlt deutlich mehr Wespenstiche, schwerere Fälle und auch dementsprechende Einsätze des Rettungsdienstes."

Vergleichszahlen zu den Vorjahren lägen für die Landkreise Vogtland und Zwickau jedoch nicht vor.

Nicht alle Regionen in Sachsen betroffen

Im Klinikum Chemnitz habe die Anzahl an Wespenstichverletzungen nicht zugenommen.
Im Klinikum Chemnitz habe die Anzahl an Wespenstichverletzungen nicht zugenommen.  © Kristin Schmidt

Wißgott zufolge sind Wespenstiche jedoch für die meisten Menschen weiterhin ungefährlich. "Bei Stichen im Mundraum oder starken allergischen Reaktionen ist die Alarmierung des Rettungsdienstes oder das schnelle Aufsuchen der Notaufnahme ratsam."

Doch offenbar ist es hauptsächlich in Südwestsachsen ein Problem. Dem Brand- und Katastrophenschutzamt von Dresden ist kein Anstieg der Einsätze mit diesem Hintergrund bekannt, heißt es.

Auch im Landkreis Nordsachsen war in den vergangenen Woche bei Rettungsdiensteinsätzen wegen Wespen "keine Auffälligkeit feststellbar", sagte Sprecher Alexander Bley vom Landratsamt Nordsachsen in Torgau.

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Im Klinikum Chemnitz seien die Verläufe der Patienten, die mit Wespenstichen in die Notaufnahme kommen, "so schwer wie immer", erklärte eine Sprecherin. "Hier ist es besonders schlecht, wenn die Stiche im Mund oder gar im Rachenbereich sind. Auch solche Fälle hatten wir einige, jedoch auch schon in den Vorjahren."

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa/dpa-tmn

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