Vindobona: Sachsen wollen DDR-Zuglegende wieder rollen lassen!
Dresden - Die Wiederbelebung des Schnellzugs "Vindobona" zwischen Wien und Dresden (TAG24 berichtete) - jetzt kehrt auch die Legende selbst zurück. Zwei sächsische Eisenbahnfreunde haben einen Originalzug gemietet und wollen ihn auch einsetzen.
"Die Sanierung des Zuges wird zwischen drei und fünf Millionen Euro kosten. Das schaffen wir nicht allein", sagen Mario Lieb (53) und Ingo Kamossa (47). Darum startet am Sonntag die Spendensammlung für ihren Zug des Typs SVT Görlitz, der zurzeit in einem Dresdner Lokschuppen an der Zwickauer Straße steht. Für 2000 Euro Miete im Monat.
Die Eisenbahner selbst kommen aus Leipzig. Regelmäßig reisen sie an, um erste Arbeiten vorzunehmen, zum Beispiel diesen Samstag. Sogar eine Firma, die SVT Görlitz gGmbH, haben sie gegründet.
Bekommen haben beide den Zug (Baujahr 1968) per Leihvertrag vom DB-Eisenbahnmuseum aus Lichtenfels in Oberfranken. Dort stand er jahrelang, betriebsunfähig, aber mit Roststellen. Die beiden Sachsen ließen ihn im März 2019 hierher schleppen. Schnell gewannen sie Unterstützung, unter anderem aus Görlitz, wo die Baureihe 1963 bis 1968 gefertigt wurde.
Später einmal könnte der Zug in Leipzig stationiert werden. Von dort aus soll es Miet-Fahrten quer durch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen geben, auch nach Karlovy Vary. Denn neben dem "Vindobona" war der "Ost-ICE" aus Görlitz als "Karlex", "Neptun-Express" und "Berlinaren" unterwegs.
Die Sanierung des Zuges von Lieb und Kamossa wird sich einige Jahre hinziehen. Wer so lange nicht warten kann, schaut beim Chemnitzer Arbeitskreis Modellbahn vorbei: Dort fährt der SVT Görlitz en miniature auf der Spurweite HO. Oder er reist nach Chemnitz-Hilbersdorf. Dort steht im Sächsischen Eisenbahnmuseum ein Zug, der zuletzt als Gaststätte fungierte.
Titelfoto: SVT Görlitz gGmbH/PR