Viele Ideen, wenig Konkretes: Sportgipfel will Sachsen fitter machen
Dresden - Sachsens Regierungs-Chef Michael Kretschmer (49, CDU) lud am Montag weit über 50 Spitzen-Funktionäre der Sportbünde sowie Vertreter von Kommunen und Landkreisen zu einem "Sportgipfel" in die Ballsportarena. Er zeigte sich einsatzbereit in der Sache: "Wir wollen, dass Sport keine Nebensache ist."
Der MP und sein Sportminister Armin Schuster (63, CDU) lobten den Sport als Kitt der Gesellschaft und als Integrations-Motor.
Sie würdigten die Ehrenamtlichen, ohne die im Breiten- und auch Leistungssport kaum der Trainings- und Wettkampfbetrieb abgesichert werden könnte.
Schuster kündigte eine sächsische Ehrenamts- und Sportstrategie an. Dabei ist er bereit, über eine "Qualifizierungszeit" etwa für Übungsleiter und Trainer nachzudenken. Ebenso das Kultusministerium über eine dritte Schulsport-Stunde.
Konkrete Pläne liegen bereits vor für die Trainerausbildung im Leistungssport. Sie soll es bald wieder an der Universität Leipzig geben - so wie einst an der DHfK.
"Jetzt müssen Taten folgen", mahnt der Handball-Boss
Der Boss der Bundesliga-Handballer der DHfK Leipzig, Karsten Günther (42), hätte als Vorstand der Initiative "TeamSportSachsen" (vertritt Profisportvereine) am Montag gern mehr Verbindliches gehört: "Sport sollte eine Pflichtaufgabe der Kommunen werden."
Er setzt sich für den Ausbau von Sportstätten ein und dafür, dass der Sport in die sächsische Verfassung kommt. Günther mahnte: "Jetzt müssen Taten folgen."
So sehen es auch drei Landtagsabgeordnete. Albrecht Pallas (44, SPD) sagte: "Die Situation ist analysiert, die Probleme sind bekannt und die Ideen liegen auf dem Tisch: Hier muss die Staatsregierung ins Machen kommen."
Marika Tändler-Walenta (40, Linke) erklärte: "Die CDU muss sich bewegen: Sie muss ihrem Finanzminister klarmachen, dass unnötige Kürzungen enorme Folgekosten haben." Ines Kummer (61, Grüne) betonte: "Für einen starken Vereinssport brauchen wir intakte Sportstätten."
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