Verhandlungen zwischen Kassen und Ärzten gescheitert! Ist jetzt die Versorgung in Gefahr?
Dresden - Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) hat die Verhandlungen mit den Krankenkassen über die ambulante Versorgung für gescheitert erklärt. Patienten müssen nun befürchten, bestimmte Leistungen ab 1. Januar vorerst nicht mehr bezahlt zu bekommen.
Als Beispiele nannte die KVS Schmerztherapien, bestimmte Augenmedikamente, aber auch die Förderung von Leistungen in unterversorgten Gebieten.
Die Landesverbände der Krankenkassen und Ersatzkassen seien nicht bereit zu akzeptieren, dass die deutliche Verlagerung vom Krankenhaus in den ambulanten Bereich entsprechend finanziert werden müsse, erklärte KVS-Vorstand Klaus Heckemann (67) in einer Mitteilung vom Dienstag.
Man sei sich einig gewesen, dass das Gesamtbudget im kommenden Jahr um 80 Mio. auf knapp 2,4 Mrd. steigen sollte, ließ dagegen die Leiterin des Landesverbands der Ersatzkassen (VDEK), Silke Heinke, auf TAG24-Anfrage wissen.
Darüber hinaus sollten zusätzlich 30 Mio. Euro für bestimmte Arztgruppen bzw. deren Leistungsspektrum gezahlt werden.
Nach gescheiterten Verhandlungen: Ärzte wollen klagen
Strittig war nach TAG24-Informationen unter anderem die Förderung für Kinderärzte.
Für die Neuaufnahme von jungen Patienten stand bisher ein Budget von 500.000 Euro zur Verfügung, das die Kassen lieber für eine gezielte Versorgung einsetzen wollten.
Wegen der gescheiterten Verhandlungen hat die KVS nun das Landesschiedsamt für die vertragsärztliche Versorgung angerufen.
"Das ist für uns nicht nachvollziehbar", sagte der Leiter der Techniker Krankenkasse Sachsen (TKK), Alexander Krauß (47). LVSK und VDEK wollen die Verhandlungen nach eigenen Angaben fortsetzen
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