Vandalismus an Görlitzer Wahrzeichen: Ganoven hacken Justitia Hand ab und klauen ihr Schwert
Görlitz - Die Justitia-Figur zählt zu den beliebtesten Fotomotiven in Görlitz. Sie wacht bereits seit mehr als 450 Jahren über das Rathaus am Untermarkt. Das Besondere: Die römische "Göttin der Gerechtigkeit" trägt hier nicht wie gewöhnlich eine Augenbinde.
Doch ihr strafender Blick hält Kriminelle nicht davon ab, sich immer wieder an der Figur zu vergehen.
Unbekannte beschädigten den Sandstein in der Nacht zu Donnerstag. Nach Angaben des Polizeisprechers schlugen die Täter der Figur die rechte Hand ab und stahlen ihr Schwert.
"Ich bin sehr bestürzt darüber, dass die Justitia (...) Ziel von Vandalismus geworden ist", erklärte Oberbürgermeister Octavius Ursu (55, CDU).
"Handlungen wie diese verurteile ich aufs Schärfste und ich hoffe, dass die Verantwortlichen zügig gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden."
Der Wert der Figur ist ideell, denn vom 1537 erbauten Original ist nur noch der Sockel übrig. Aufgrund der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg lagerte die Stadt zahlreiche Kunstgegenstände aus. Die Figur wurde in einem Schloss östlich der Neiße gelagert. Doch nach dem Krieg tauchte nur ihr Sockel wieder auf. Der Rest blieb verschollen.
Eine Nachbildung ziert die Rathaustreppe sei 1952. Der Dresdner Bildhauer Werner Hempel hatte die Figur im Auftrag der Stadt geschaffen.
Bereits 2004 und 2007 verlor die Figur ihr Schwert und Teile ihrer Hände. Jedes Mal wurde sie liebevoll restauriert. Jetzt muss wieder von vorn begonnen werden.
Titelfoto: Bildmontage: Imago/biky, LausitzNews.de/Niclas Bittrich