Am dritten Arbeitstag: Chirurg in Sachsen operiert fast 30 Jahre alten Tumor aus Bein

Schkeuditz - Man stelle sich vor, man hat fast 30 Jahre lang einen Tumor im Oberschenkel - so erging es Uwe Gründling (63) aus Schkeuditz im Landkreis Nordsachsen. Doch dank einer Operation ist sein Bein nun nach knapp drei Jahrzehnten wieder gesund.

Der leitende Orthopädie-Oberarzt der Helios Klinik Schkeuditz Tobias Johannes Esser (47) mit seinem Patienten Uwe Gründling (63).  © Helios Kliniken Gmbh

Der Tumor habe sich im Verlauf der Zeit von zwei auf 20 Zentimeter ausgedehnt, teilte die behandelnde Helios Klinik Schkeuditz am Freitag mit. "Da ich keine Schmerzen hatte und problemlos laufen konnte, habe ich mir nie große Gedanken darum gemacht", so der Patient.

Bei einem Termin vor etwa einem halben Jahr habe seine neue Hausärztin dann die gutartige Geschwulst entdeckt. Nach weiteren Untersuchungen sei der gelernte Maurer am Dienstag für die OP in der Helios Klinik Schkeuditz aufgenommen worden.

Dabei sei zunächst aber nicht alles ganz nach Plan verlaufen: "Kurz vor dem Eingriff musste jedoch der ursprünglich vorgesehene Operateur krankheitsbedingt absagen. Die Operation übernahm daraufhin der neue leitende Oberarzt der Orthopädie, Tobias Johannes Esser – nur zwei Tage nach seinem offiziellen Start in der Klinik."

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Der 47-Jährige, der zusätzlich auf Plexus- und periphere Nervenchirurgie spezialisiert ist, habe den seltenen Tumor schließlich erfolgreich entfernen können.

Der Hobby-Kegler zeigte sich erleichtert: "Ich konnte mein Knie direkt nach der OP wieder voll bewegen, und die Schmerzen sind minimal. Zwei Tage später laufe ich schon wieder ohne Beschwerden", so der sportliche 63-Jährige: "Im Sommer fahre ich oft bis zu 60 Kilometer mit dem Rad, im Winter sind es dann eher 30."

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Chirurg: "Erstaunlich, dass Patient all die Jahre keinerlei Beschwerden oder Einschränkungen hatte"

Freude auch beim Chirurgen: "Angesichts der Größe des entfernten Weichteiltumors ist es erstaunlich, dass der Patient all die Jahre keinerlei Beschwerden oder Einschränkungen hatte. Umso bemerkenswerter ist es, dass er bereits zwei Tage nach der Operation wieder so mobil ist, insbesondere, wenn man die erhebliche Menge an entfernter Muskulatur berücksichtigt."

Das habe auch etwas mit den Gewohnheiten des 63-Jährigen zu tun: "Dieser schnelle Heilungsverlauf ist sicher eng mit der allgemeinen Grundfitness verbunden, die der Patient durch seinen aktiven Lebensstil erworben hat."

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