Zwei Schwerverletzte bei schlimmem Crash: Feuerwehr muss Teenager aus Microcar befreien
Schneeberg - Sie waren offenbar auf dem Weg zur Schule, als es krachte: In einem Mopedauto, auch Microcar genannt, verunfallten am Dienstagmorgen gegen 6.45 Uhr zwei Mädchen in Schneeberg (Erzgebirge).
Diese Mini-Fahrzeuge sind vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt, da sie mit einem Moped-Führerschein bereits ab 15 Jahren gefahren werden dürfen. Doch wie sicher sind sie wirklich?
Den Feuerwehrleuten bot sich am Dienstagmorgen ein schreckliches Bild: Ein stark demoliertes Microcar stand nach dem Unfall am Straßenrand. Die Front des Fahrzeugs wurde komplett zerstört.
Gegen 6.45 Uhr waren zwei Mädchen damit auf der Seminarstraße unterwegs. Die Fahrerin (17) wollte nach links in die Scheunenstraße abbiegen und übersah dabei offenbar einen entgegenkommenden Opel-Transporter (Fahrer: 37).
Der Zusammenstoß hatte dramatische Folgen: Fahrerin und Beifahrerin (16) im Microcar kamen schwer verletzt ins Krankenhaus. Der Opel-Fahrer erlitt leichte Verletzungen.
Das Mopedauto war durch den Crash so stark verformt, dass die Feuerwehr beide Mädchen mit hydraulischen Rettungsgeräten befreien musste.
Meist keine Airbags in Microcars
Der ADAC Sachsen warnt seit Längerem vor Sicherheitsrisiken dieser Fahrzeuge, die maximal 45 km/h fahren dürfen.
"Unsere Fahrtests lieferten enttäuschende Ergebnisse bei den Sicherheitsausstattungen", erklärt ADAC-Sprecher Florian Wagner (40).
Kritikpunkte: kein ABS, meist keine Airbags, weitere Schutzmaßnahmen Fehlanzeige.
"Im Vergleich zu Mopeds bieten sie zwar eine gewisse Knautschzone, die einen Aufprall abfedern kann", räumt Wagner ein. Doch die Fahrzeuge würden oft von anderen Verkehrsteilnehmern falsch eingeschätzt, was das Unfallrisiko weiter erhöhe.
Titelfoto: Niko Mutschmann