Verunfallte Dampflok der Weißeritztalbahn: Werkstattleiter gibt erste Prognose
Oberwiesenthal - Gute Nachrichten für Eisenbahn-Fans! Die verunfallte Dampflok der Weißeritztalbahn (Kennung 99 762) ist reparabel. Laut einer ersten Prognose könnte das tonnenschwere Gefährt im Dezember wieder zwischen Freital-Hainsberg und dem Kurort Kipsdorf unterwegs sein.
Die Befundung ist nach der Kollision weitestgehend abgeschlossen. Aktuell laufen in der Oberwiesenthaler Werkstatt die Arbeiten an der historischen Lok aus dem Baujahr 1933.
"Es sind mehrere große Komponenten stark beschädigt", erklärt Werkstattleiter André Dörfelt von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG).
So hat die besonders wichtige Speisepumpe, die Wasser aus dem Vorratsbehälter in den Lokomotivkessel befördert, einen Bruchschaden am Gehäuse erlitten. Zudem ist am ersten Kuppelradsatz die Radsatzwelle verbogen und Teile der Zugvorrichtung müssen neu gebaut werden.
Dabei erhält die SDG auch Unterstützung durch einheimische Unternehmen. "Eine neue Radsatzwelle für die Kuppelachse wurde dank der schnellen Arbeit von 'Maschinenbau Stankus' in Lengefeld schon fertiggestellt", berichtet Dörfelt.
Genaue Vorhersage schwierig: Mitarbeiter hoffen auf ersten Einsatz in Vorweihnachtszeit
Die Radsatzwelle muss nun in Tharandt in die Radkörper eingepresst werden. Anschließend erfolgt die Neu-Bereifung, um die gesetzlich vorgeschriebenen Bestimmungen einzuhalten.
Um den geknickten linken Wasserkasten kümmert sich "Metallbau Schreiter" in Jöhstadt. Die Zugstange ist bereits neu gefertigt.
Nun muss auch noch das Pumpen-Gehäuse mit viel Aufwand repariert werden. Dafür ist eine Neu-Konstruktion notwendig. Sie wird in der Lokwerkstatt Oberwiesenthal ausgeführt.
"Zur Dauer der Reparatur können wir noch keine Aussage treffen. Wir hoffen, dass '99 762' zu 'Bimmelbahn und Lichterglanz' am ersten Adventswochenende wieder zur Verfügung steht", so Dörfelt abschließend.
Titelfoto: SDG