Klaffende Wunden, Zähne verloren: Kenny (14) von Böller schwer verletzt
Von Eric Hofmann und Daniel Förster
Pirna - Während sich viele Sachsen auf das heutige Feuerwerk und Geknalle freuen, kann Kenny E. (14) aus Pirna dem nichts mehr abgewinnen: Obwohl er selbst nichts gezündet hatte, verletzte ihn ein Knallkörper vor einem Jahr schwer im Gesicht.
Silvester war schon vorbei, Kenny mit Freunden auf dem Weg nach Hause - da geschah es: Ein Freund hatte einen Böller gefunden, dessen Zündschnur offenbar erloschen war.
Dadurch explodierte dieser schneller als gedacht. "Ich habe den Knall gehört und direkt gemerkt, dass der Böller gegen mein Gesicht geflogen ist. Ich habe stark geblutet und das sofort realisiert."
Drei Zähne gingen zu Bruch, blutige Wunden an Hals und Gesicht klafften auf. Vier Tage lang er im Krankenhaus, auch danach war feste Nahrung lange nicht möglich. Doch es ist noch nicht vorbei.
"Ich muss jetzt noch einige Male in die Zahnarztklinik, damit mein Gebiss wieder in Ordnung kommt", sagt er.
Kenny E. wurde für vier Tage ins Krankenhaus eingeliefert
"Die Behandlungen will man freiwillig nicht, wenn es nicht sein muss."
Deshalb rät er nicht nur seinen Altersgenossen von der Knallerei ab. "Lasst die Finger davon", rät Kenny. "Schon wenn man von dem Zeug etwas aufhebt, kann es sofort explodieren."
Ungeachtet dessen gab es in Pirna schon am Montag den ersten schweren Böller-Unfall: Offenbar beim Zünden eines Tschechen-Böllers verletzte sich ein Teenager (16) schwer an der Hand.
Ersten Informationen nach sollen vier Finger verletzt, jedoch nicht abgerissen sein. Ein Rettungshubschrauber brachten den Jugendlichen ins Krankenhaus. Außerdem erwartet ihn Verfahren wegen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz.
Titelfoto: Bildmontage: Daniel Förster (2)