Darum ist die S255 offiziell kein Unfallschwerpunkt
Aue-Bad Schlema - Auf der Staatsstraße S255 zwischen Aue und Hohenstein-Ernstthal kracht es immer wieder - zuletzt am Sonntagnachmittag bei einem Frontalcrash zwischen Aue und Hartenstein. Fünf Menschen wurden verletzt. Trotz der Unfälle sehen der Landkreis Zwickau und der Erzgebirgskreis dort bislang keine offiziellen Unfallschwerpunkte.
Beide Landkreise bestätigen, dass die bisherigen Analysen keine Unfallhäufungsstellen auf dieser Strecke aufzeigen.
"Im Jahr 2023 und auch in diesem Jahr gab und gibt es keine Unfallhäufungsstelle auf der S255 in unserem Zuständigkeitsbereich. Das letzte Mal tauchte 2018 eine Häufung auf", so Erzgebirgskreis-Sprecher Stefan Pechfelder.
Der Erzgebirgskreis teilt sich die Zuständigkeit auf der Staatsstraße mit dem Landkreis Zwickau und den Kreisstädten. Die zuständigen Unfallkommissionen analysieren Unfallhäufungsstellen.
Einstufung als Unfallschwerpunkt nicht möglich
Das Problem: Für die offizielle Einstufung als Unfallhäufungsstelle müssen eine bestimmte Anzahl gleichartiger Unfälle innerhalb eines definierten Streckenabschnitts und Zeitraums auftreten. Laut Pechfelder sind die Unfälle auf der S255 jedoch oft unterschiedlich und über die gesamte Strecke verteilt.
Im Landkreis Zwickau wurden zwischen 2023 und 2024 insgesamt 31 Unfälle auf der S255 polizeilich erfasst, davon 20 Wildunfälle. Die meisten Unfälle ereigneten sich im Bereich der Ortslage Thierfeld und dem Abzweig Raum.
"Trotz dieser Vorfälle wurden keine Unfallhäufungsstellen nach den geltenden Vorschriften identifiziert", so Kreis-Sprecher Sebastian Brückner.
Der Landkreis Zwickau führt in Zusammenarbeit mit der Polizei regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen durch und setzt an kritischen Stellen Verkehrsdisplays zur Erhöhung der Sicherheit ein.
Titelfoto: Bildmontage: Niko Mutschmann, Ralph Koehler/propicture