Jugendfeuerwehr erlebt Mitglieder-Boom: Einen Dämpfer gibt es trotzdem!

Dresden - Die Jugendfeuerwehr erfreut sich deutschlandweit immer größerer Beliebtheit. Auch in Sachsen steigen die Mitgliederzahlen stetig an. Anschließend in den Einsatz gehen wollen allerdings nicht alle.

In Gorbitz können sogar die Kleinsten bei der Feuerwehr mitmischen.
In Gorbitz können sogar die Kleinsten bei der Feuerwehr mitmischen.  © Roland Halkasch

Spätestens seit dem Deutschen Jugendfeuerwehrtag in Dresden ist klar: Viele junge Menschen wollen zur Feuerwehr.

Bei der Kinderfeuerwehr (fünf bis acht Jahre) hat sich die Mitgliederzahl seit 2020 bundesweit auf 267.000 verdreifacht. Bei der Jugendfeuerwehr (ab acht Jahren) sind es im selben Zeitraum fast zehn Prozent mehr Mitglieder.

Seit 2008 gibt es auch etwa 40 Prozent mehr Mitglieder der Jugendfeuerwehr im Freistaat, rund 17.000. Mit mehr als 400 Mitgliedern verzeichnet Dresden einen leichten Anstieg zum Vorjahr.

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"Die Kinderfeuerwehr boomt", freut sich Bundesjugendleiter Christian Patzelt (42). Über Löschwettbewerbe, Staffellauf und Knoten sei alles mit dabei. Zudem könnten sich Mitglieder als Jugendsprecher engagieren.

Zu wenig Nachwuchs gelangt in den aktiven Dienst der Feuerwehr

Die Kinder der Freiwilligen Mini-Feuerwehr Langenreichenbach zeigen ihr Können beim Löschwettbewerb.
Die Kinder der Freiwilligen Mini-Feuerwehr Langenreichenbach zeigen ihr Können beim Löschwettbewerb.  © dpa-Zentralbild

"Gerade im ländlichen Raum ist die Feuerwehr oft vielleicht der letzte Verein", so Patzelt.

Dies sei Fluch und Segen zugleich, da diese Alternativlosigkeit vielen auf der einen Seite keine Wahl lässt, aber auf der anderen Seite sich dadurch sicherlich die Mitgliederzahlen erhöhen.

"Die Herausforderung ist, die Jugendlichen vor Ausbildung oder Studium an das Team zu binden."

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Denn: Nur ein Drittel der Nachwuchskameraden wechselte seit 2003 in den aktiven Dienst der Feuerwehr.

Titelfoto: Roland Halkasch

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