Überfall in Sebnitz: Nazi ermittelt - Jugendliche schon vorher attackiert!
Sebnitz - Der erste Tatverdächtige ist bekannt! Nachdem vier mutmaßliche Nazis am Samstagabend mehrere Bewohner in einem Flüchtlingshaus brutal attackiert haben, ist einer der Angreifer nun genauer ins Visier der Kriminalpolizei gerückt.
Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut der Polizei Dresden demnach um einen 20-jährigen Deutschen. Der junge Mann soll bei dem Überfall mit einer Sturmhaube maskiert durch die Hintertür in das Haus an der Langen Straße eingedrungen sein.
Dort sei er derjenige gewesen, der mit einer Eisenstange auf die zwei jungen Afghanen (16 und 18 Jahre) losging. Zudem habe er fremdenfeindliche Parolen gerufen.
Der 20-Jährige ging den Ermittlern aufgrund einer markanten Personenbeschreibung sowie eines Videos der Tat bereits nach kurzer Zeit ins Netz. Am Sonntagabend durchsuchten die Beamten schließlich auf richterlichen Beschluss hin die Wohnung des jungen Mannes in Sebnitz.
Dabei hätten die Ermittler "verschiedene Beweismittel" sichergestellt. Welche dies genau sind, verrieten sie in der Mitteilung nicht. Klar ist allerdings, dass gegen den Verdächtigen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung sowie Hausfriedensbruch ermittelt wird.
Nach bisherigen Ermittlungen arbeitete der mutmaßliche Rechtsextremist mit einem Komplizen innerhalb des Hauses zusammen. Nach ihm werde gefahndet. Ob die beiden anderen Männer ebenfalls an der Tat beteiligt waren oder sich lediglich vor dem Haus aufhielten, prüfe die Kripo ebenfalls.
Stunden vor Nazi-Überfall: Geflüchtete schon vorher attackiert!
Im Rahmen der derzeitigen Ermittlungen wurden die Beamten darauf aufmerksam, dass die Eskalation am Abend keineswegs der einzige Vorfall an diesem Wochenende war.
Wie die Beamten mitteilten, seien die beiden betroffenen 16- und 18-jährigen Hausbewohner bereits drei Stunden vor dem Übergriff von zwei Unbekannten rassistisch beleidigt worden.
Die Tat ereignete sich laut der Polizei nur circa sieben Gehminuten von dem Haus entfernt, in der Bahnhofstraße in Sebnitz. Ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung sei bereits eingeleitet worden.
Ob die beiden Straftaten tatsächlich im Zusammenhang stehen, wird nun ermittelt.
Titelfoto: Bildmontage: privat