Trotz Wagenknecht-Abspaltung: Sachsens Linke hoffnungsvoll
Dresden - Sachsens Linke halten am Wochenende in Chemnitz einen Wahlparteitag ab. Nach der Abspaltung des "Bündnisses Sahra Wagenknecht" (BSW) präsentiert sich die Partei geschlossen, stabil und hoffnungsvoll.
30 Partei-Eintritte gegen 20 -Austritte: Die Linken erlebten in Sachsen nach dem Wagenknecht-Abgang keinen Erdrutsch oder gar die Abspaltung ganzer Kreisverbände.
"Wir sind weit weg davon, ein tiefgreifendes Problem zu haben", sagte am Mittwoch Parteichef Stefan Hartmann (55).
Die Stimmung in der Partei pendelt laut Aussagen der Co-Vorsitzenden Susanne Schaper (45) gefühlt zwischen "Neuanfang und Erleichterung", dass das Tohuwabohu nun zu Ende ist.
Schaper und Hartmann stellen sich am Wochenende zur Wiederwahl. Gemeinsam möchten sie die Linken auch als Spitzenkandidaten in den Landtagswahlkampf führen.
CDU weiter keine Option
Hartmann: "Wir sehen ein Wählerpotenzial von 25 Prozent für uns." Sie streben "ein sicheres zweistelliges Ergebnis" an (bei der Landtagswahl 2019 kamen die Linken auf 10,4 Prozent). Die Partei will als demokratisch-soziale Opposition in den Wahlkampf ziehen und "Inhalte nach vorn stellen".
Ein Anbandeln mit der CDU, die nach jüngsten Wahlumfragen in der Koalition mit Grünen und SPD keine Mehrheit mehr hat, wird gegenwärtig von beiden abgelehnt. Die Union in ihrer aktuellen Verfassung ist für Stefan Hartmann nicht "tolerierbar".
Titelfoto: dpa/Matthias Rietschel