Trotz schlimmen Jahren: Sachsens Wäldern geht es überraschend gut
Dresden - Den Katastrophen der letzten Jahre zum Trotz geht es dem sächsischen Wald vergleichsweise gut. Bei der Holzmenge, der Strukturvielfalt oder bei Verbissschäden können die Wälder im Freistaat laut den Ergebnissen der Bundeswaldinventur durchaus mit den Beständen in anderen Bundesländern konkurrieren. Dennoch sind die Schäden alles andere als unerheblich.
Inventur im Wald? Das ist ganz schön aufwendig. Wie das Umweltministerium mitteilte, wurden dazu allein im sächsischen Wald 150 Walddaten an rund 5322 festen Stichprobenpunkten von sieben Inventurtrupps über einen Zeitraum von 20 Monaten erhoben.
Die Ergebnisse lassen hoffen: Die Holzvorräte markieren mit insgesamt rund 162 Mio. Kubikmetern einen neuen Höchstwert. Die Menge des ökologisch bedeutsamen Totholzes (26,7 Kubikmetern/Hektar) hat sich seit 2012 mehr als verdoppelt.
Die oberste Kronenschicht besteht zu über 36 Prozent aus Laubbäumen, im Hinblick auf den Waldumbau ein Plus von fünf Prozent. Auch die Strukturvielfalt und die Naturnähe der Wälder haben zugenommen.
Und: Mehr als ein Drittel der sächsischen Wälder ist älter als 80 Jahre.
Der sächsische Wald ist auf einem guten Weg
"Beim Waldumbau kommen wir gut voran", sagte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (51, Grüne).
Sachsens Wälder seien auf einem guten Weg, die Arbeit der letzten Jahrzehnte trage Früchte. Trotz der Klimakrise mit Dürren, Stürmen, dem Borkenkäfer und den Waldbränden.
Aber die Verbissschäden durch Reh- und Rotwild sind insgesamt hoch. Der Rückgang der Nadelbaumarten auf einen Anteil von 61,6 Prozent ist vor allem den enormen Waldschäden seit 2018 geschuldet, nicht dem Waldumbau.
Und der sächsische Wald speichert wegen der Schäden weniger CO₂. Das bedeutet für Günther vor allem eines: "Dranzubleiben an einer stärker nachhaltig ausgerichteten Waldbewirtschaftung."
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Action Pictures, dpa/Hendrik Schmidt