Trotz Rausschmiss-Sorgen: Lügenmuseum feiert Geburtstag

Radebeul - Seit Jahren bibbert Radebeuls kultigstes Museum - das Lügenmuseum im Gasthof Serkowitz - um seine Existenz. OB Bert Wendsche (61, parteilos) will das Museum loswerden, erhob nun Räumungsklage. Museumsgründer Reinhard Zabka (75) wehrt sich vehement. Aber am Dienstag wird erst mal gefeiert!

Vor 35 Jahren gründete Objektkünstler Reinhard Zabka (75) sein Lügenmuseum.
Vor 35 Jahren gründete Objektkünstler Reinhard Zabka (75) sein Lügenmuseum.  © Holm Helis

Schließlich wurde das Lügenmuseum am 1. April 1990 gegründet und wird nun 35 Jahre alt. Aus dem Anlass veranstaltet Reinhard Zabka ab 19 Uhr einen Weltlügenball: mit freiem Eintritt, offener Bühne und Büfett.

Seit 2012 residieren er und seine Kunstwerke im denkmalgeschützten Gasthof Serkowitz (1337 erstmals erwähnt) in Radebeul.

Doch der Gasthof soll nach Stadtratsbeschluss verkauft werden. Laut OB ist der Sanierungsrückstau in Höhe von 3,5 Millionen Euro finanziell nicht zu stemmen.

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Einer Erbbaurecht-Lösung könne "aus wirtschaftlichen Gründen nicht gefolgt werden".

Schon im vorigen Jahr flatterte daher die Kündigung des Mietvertrags in Zabkas Briefkasten, vor einem Monat die Räumungsklage. Im Juni wird im Amtsgericht verhandelt.

Die Stadt Radebeul will das Lügenmuseum aus dem historischen Gasthof Serkowitz an der Kötzschenbrodaer Straße rausschmeißen.
Die Stadt Radebeul will das Lügenmuseum aus dem historischen Gasthof Serkowitz an der Kötzschenbrodaer Straße rausschmeißen.  © Eric Münch

Der Museums-Chef gibt so schnell nicht auf: "Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen postuliere ich: Was lange existiert, wird auch weiterhin lange bestehen bleiben."

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis, Eric Münch

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