Trotz erhöhter Sicherheitsbedenken: Karnevalsumzüge in Sachsen finden normal statt
Von Daniel Josling
Leipzig/Radeburg - Wenige Wochen vor dem Höhepunkt der Karnevalssaison sehen sich sowohl Narren als auch die Polizei in Sachsen gut vorbereitet.

"Die Polizei steht je nach örtlicher und lokaler Prägung angepasst im engen Austausch mit den Kommunen und Veranstaltern", teilte das sächsische Innenministerium auf Anfrage mit. Besonders nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt rückt das Sicherheitskonzept für viele Faschingsvereine in den Fokus.
Laut dem Präsidenten des Verbands Sächsischer Carneval, Jörg Weiser, habe es zwar bei einzelnen Umzügen möglicherweise kleinere Anpassungen am Sicherheitskonzept gegeben, grundsätzlich sei Sicherheit jedoch schon immer ein zentrales Thema gewesen.
Größere Änderungen seien daher nicht erforderlich gewesen. "Wir haben ja auch nicht solche riesigen Umzüge wie jetzt Köln, Mainz oder Düsseldorf", erklärte Weiser.
Der größte Faschingsumzug in Sachsen findet am 2. März in Radeburg (Landkreis Meißen) statt. Je nach Wetter werden hier zwischen 10.000 und 20.000 Menschen erwartet.
"Utopie, einen Festumzug in einem Stadtgebiet 100 Prozent abzusichern"

Das Sicherheitskonzept sei in Radeburg stets ernst genommen worden, betonte der Vorstandsvorsitzende des Radeburger Carnevals-Clubs, Kai Drabe. "Aber es ist auch Utopie, einen Festumzug in einem Stadtgebiet 100 Prozent abzusichern." Dann dürfte man auch kein Fußballspiel mehr in Deutschland veranstalten, bei dem 50.000 Fans nach Abpfiff gemeinsam auf die Straße strömten.
Auch in Leipzig soll der Umzug am 2. März regulär stattfinden. "Das Förderkomitee Leipziger Karneval e.V. steht ständig im Kontakt mit den Sicherheits- und Veranstaltungsbehörden", erklärte der Präsident des Vereins, Steffen Hoffmann.
Aus Sicherheitsgründen könne er jedoch keine näheren Details nennen. Je nach Witterung werden zum Umzug wieder rund 10.000 Besucher erwartet.
Auch in anderen Teilen Sachsens soll es Umzüge geben - etwa in Wittichenau, Bad Schandau oder Groitzsch.
Titelfoto: Daniel Schäfer/dpa