Trotz der Verluste durch Kormoran, Biber & Co.: Sachsens Karpfenfischer freuen sich auf "gute Ernte"
Wermsdorf - Die Karpfensaison ist eröffnet! Sachsens Binnenfischer werfen wieder ihre Netze aus und sind guter Hoffnung, dass 2024 für sie ein gutes, durchschnittliches Jahr wird.
"Das Wetter und die Niederschläge haben unseren Betrieben in die Karten gespielt. Wir rechnen mit einer Ernte von etwa 1600 Tonnen Speisekarpfen in diesem Jahr", sagt Richard Kuntzsch (35).
Er ist Geschäftsführer des sächsischen Landesfischereiverbandes.
Sachsen ist eine feste Größe, wenn es darum geht, den Karpfen-Hunger der Nation zu stillen. Im deutschen Vergleich liegen die Sachsen als Karpfen-Produzenten auf Platz 2 hinter den Bayern.
Bei der teichwirtschaftlichen Nutzfläche hat Sachsen im Vergleich der Bundesländer gar die Nase vorn, mit mehr als 8000 Hektar (Gesamtfläche 22.000 Hektar in Deutschland).
Gegenwärtig dominiert die Vorfreude auf die Erntesaison und fröhliche Fischzüge die Stimmung in den Fischereibetrieben.
Sorge um die Karpfenernte: Gestiegene Umweltauflagen, Koi-Herpes und Bürokratie
Gleichwohl plagen handfeste Sorgen die Binnenfischer. Kuntzsch: "Für die Betriebe wird es immer schwerer, Berufsnachwuchs zu finden."
Hinzu kommen Belastungen durch gestiegene Umweltauflagen, Koi-Herpes (eine Infektionskrankheit), Bürokratie sowie Energiekosten.
Gefräßige Kormorane, Reiher und Biber verursachen vor Ort teils immense Schäden.
Termine für Fischzüge in Sachsen: 28. September Natur- und Fischerfest auf demErlichthof Rietschen; 3. Oktober Schaufischen am Großteich Deutschbaselitz; 11. bis 13. Oktober Horstseefischen in Wermsdorf; 20. Oktober Schaufischen am Mühlteich Langburkersdorf; 26./27. Oktober Fisch- und Waldfest Moritzburg; 31. Oktober Schaufischen und Markt am Schlossteich Petershain.
Titelfoto: dpa/Sebastian Willnow