Traurige Statistik: Zahl der Verkehrstoten in Sachsen drastisch gestiegen!
Dresden - Schock! So viele Verkehrstote gab es in Sachsen schon lange nicht mehr. 188 Menschen starben im vergangenen Jahr auf Sachsens Straßen. Das ist eine unglaubliche Steigerung von 59,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Polizei ist ratlos.
"Über die Geschwindigkeit hinaus haben wir keine eindeutigen Erklärungsansätze", sagte Polizeiinspekteur Petric Kleine (61) bei der Vorstellung der Statistik.
In der Bilanz des Schreckens war in 22 Prozent der Fälle überhöhte Geschwindigkeit die Unfallursache. 84 der Opfer waren 65 Jahre oder älter, drei im Kindesalter, 14 zwischen 18 und 25 Jahren.
Die Zahl der verunglückten Fußgänger stieg deutlich um 10,6 Prozent auf 1364, die Zahl der verunglückten Businsassen um 39,3 Prozent auf 337.
Die meisten der tödlichen Unfälle passierten innerorts (89), nur 13 auf Autobahnen. In den meisten Fällen waren Autos (86) beteiligt, elfmal Lkws, nur dreimal Busse.
Bundesweit stagnierte die Zahl der Verkehrstoten. "Aber", sagte Petric, "im Jahr davor war Sachsen das einzige Bundesland mit einem Rückgang bei den Verkehrstoten."
Insgesamt sind die 2023er-Zahlen uneinheitlich. So war bei der Gesamtheit der Schwerverletzten und Getöteten (3599) ein leichter Rückgang zum Vorjahr (3686) zu verzeichnen.
Drogenunfälle: Neuer Höchststand!
Parallel dazu nahmen sächsische Polizeibeamte 1768 Unfälle auf, bei denen Alkohol im Spiel war.
"Drogenunfälle" erreichten mit 368 Fällen einen neuen Höchststand. Mit der geplanten Freigabe von Cannabis rechne man mit einem weiteren Anstieg, so Petric.
Er betonte: Trotz des Anstiegs um 2,6 Prozent auf 99 519 Verkehrsunfälle insgesamt liege Sachsen weiter unter dem Niveau von 2019 (107.591) und den Jahren davor.
Ziel für dieses Jahr sei, die Zahl der Unfälle und vor allem der Verkehrstoten zu senken, sagte Kleine.
Dazu wird sich Sachsen unter anderem an der "Vision Zero" beteiligen, die Unfälle so weit wie möglich senken will.
Titelfoto: Bildmontage: Niko Mutschmann, Thomas Türpe, Roland Halkasch