Traurige Sommerbilanz: Elf Menschen in Sachsen ertrunken
Dresden - Trotz des Hitzesommers und des Corona-bedingten Trends zum Deutschland-Urlaub gab es bisher weniger tödliche Badeunfälle in Sachsen als in den vergangenen Jahren.
Allerdings ertranken bereits elf Menschen in Seen, Talsperren und Schwimmbädern.
Das Fazit der DRK-Wasserwacht zu tödlichen Badeunfällen klingt zunächst positiv: "Unsere Vermutung, dass es viel mehr werden könnten aufgrund der Umstände im Zuge der Pandemie, hat sich nicht bestätigt", sagte Sprecher Joachim Weiß.
Seit Anfang Juni sind zwei Kinder, ein Jugendlicher sowie acht Männer zwischen 22 und 65 Jahren in Sachsen ertrunken.
Anfang August starb eine Fünfjährige in einem Freizeitbad in Freiberg, Mitte August ein Zwölfjähriger im Gartenpool in Grimma und Anfang Juli ein 16-Jähriger in einem Stausee im Osterzgebirge.
Ein 48-Jähriger überlebte den Sturz an einer Wasserskianlage im Halbendorfer See nicht und ein 50-Jähriger einen Tauchunfall im Kulkwitzer See.
Am vergangenen Donnerstag wurde ein Mann (44) im Olbasee bei Bautzen - nach wochenlanger Suche - gefunden, der beim Schwimmen am 10. August verschwunden war.
Die Gegebenheiten natürlicher Gewässer würden oft unterschätzt, erklärt Weiß. Vor allem jungen Männern werde zuweilen der Leichtsinn zum Verhängnis oder Alkohol- und Drogenkonsum, alten Menschen organische Leiden.
Weiß: "Die Wasserwacht rät immer wieder, in Ufernähe zu bleiben und nicht allein zu baden, um im Ernstfall schnell Hilfe zu bekommen." Im vergangenen Jahr starben in Sachsen 19 Menschen beim Baden, in der Saison 2018 waren es 22.
Titelfoto: Marko Förster