Trauer um Herbert Köfer: So wird an den DDR-Star erinnert!
Dresden - Nach dem Tod Herbert Köfers (†100) trauern Fans, Künstler und Weggefährten um die Schauspiel-Ikone.
Unvergessen bleibt auch die DDR-TV-Serie "Geschichten übern Gartenzaun", die auch in der Dresdner Hellersiedlung gedreht wurde. Die alte Köfer-Datsche steht heute noch ...
Köfer feierte mit der Ostserie "Geschichten übern Gartenzaun" (mit Helga Göring, Rolf Herricht, Monika Woytowicz) große Erfolge. Schauplatz war die fiktive Kleingartenanlage "Ulenhorst".
Für die Dreharbeiten in Dresden erkoren die TV-Macher aus Berlin auch die "Hellersiedlung Nordhöhe“ aus: Ihnen gefiel die Parzelle 559 im C-Weg mit schönem Garten und geräumigem Häuslein.
"Das ist noch heut unser berühmtestes Haus", sagt Wege-Vorsitzende Antje Noack (60). "Köfers Tod bedauern wir alle. Immerhin hat er ein gutes Alter erreicht."
Einige Laubenpieper erinnern sich an die Dreharbeiten im Jahr 1981.
Laubenbesitzer erinnern sich an die Dreharbeiten
"Ich war ein kleines Mädchen und verbrachte die Sommerferien in unserer Datsche, wo gedreht wurde", sagt Manuela Richter (45). Sie ist die Enkelin des langjährigen Parzellen-Vorbesitzers Werner Höppner (†91), übernahm den Kleingarten mit ihrer Familie.
"Damals war das ganze Haus voll mit der Garderobe der Schauspieler. Die tranken gerne Kaffee auf unserer Gartenbank. Köfer hielt sich meist etwas abseits auf", so Richter. "Unser Bassin wurde zum Sandkasten umfunktioniert, später war es dann verstopft. Ich saß immer viel auf unserer Gartenschaukel mit unserer Katze. Der Regisseur wollte eine schöne Aufnahme davon drehen. Doch ich war schüchtern und bin abgehauen", erzählt sie schmunzelnd.
Den äußerlichen Charakter des Hauses will sie auch künftig wie in der Serie sichtbar bewahren.
Dass das Andenken an ihren Vater so geehrt wird, dürfte Tochter Mirjam (48), die in Dresden wohnt und arbeitet, trösten.
Für sie liegen Freud und Leid ganz nah beieinander. Zu ihrem Geburtstag am Montag hätte sie gern die Glückwünsche ihres Papas entgegengenommen, doch er schlief zwei Tage vorher ein ...
So erinnern sich Weggefährten an den Jahrhundert-Star
Christian Kühn (39), Intendant der Comödie Dresden: "Wir hatten uns beim letzten Telefonat gefreut, auf das 25-jährige Jubiläum der Comödie anzustoßen. Da wollte er noch die 105 knacken. Aber Herbert war bekannt dafür, seine Meinung auch mal zu ändern. Er hat sich mit einer Karriere verabschiedet, die für zwei Leben gereicht hätte."
Schauspielerin Angelika Mann (72): "Wir haben oft zusammen gespielt, auch in Dresden. Ich erinnere mich gern an die Komödie 'Im Weißen Rössl'. Die Bühne war Herberts Leben. Als Kollege war er sehr anspruchsvoll."
Entertainer Wolfgang Lippert (69): "Wenn Herbert zu mir 'Mein Junge' sagte, war das das größte Kompliment. Er war für mich Vorbild und Förderer. Er war ein wunderbarer Mensch und einer der großartigsten Kollegen. Er wird mir sehr fehlen."
Zeichner Kay "Leo" Leonhardt (55): "Es war eine große Freude, für ihn 2012 den ersten Stern in der Wall of Smile in der Comödie zu gestalten. Ich bin mit den Filmen von Herbert Köfer aufgewachsen und habe immer seine Ausstrahlung bewundert."
Schauspieler Jürgen Mai (70): "Ich bin sogar mal quasi über Nacht für Herbert Köfer in Dresden eingesprungen. Das war im Stück 'Paul auf hoher See'. Herbert hatte eine schwere Lungenentzündung und konnte nicht spielen. Als Kollege auf der Bühne war er ein herausfordernder Partner."
Titelfoto: Steffen Füssel & Screenshot DVD