Tragisches Unglück: Gartenhaus explodiert, Oma (93) tot unter Trümmern gefunden
Torgau - Das hübsche Gartenhaus war ihr Ein und Alles. Jetzt wurde es für die Torgauer Rentnerin Margot L. auch zum eigenen Grab. Nach einer Gas-Explosion wurde die 93-Jährige von den Trümmern erschlagen und verschüttet.
Seit Jahrzehnten schon lebte die freundliche Eigenbrötlerin, die in der Torgauer Gartenkolonie "Abfindungen" alle nur "Oma L." nannten, in ihrem massiv gemauerten Gartenhaus.
Das kleine Stückchen Land mit den wilden Rosen, den Bäumen, Sträuchern und Gemüsebeeten war der Energiequell ihres langen Lebens.
Doch das Glück fand am gestrigen Dienstag ein jähes Ende. Gegen Mittag durchbrach eine laute Detonation die Stille des lauen Herbsttages. Eine Explosion hatte das Haus von Margot L. komplett zum Einsturz gebracht.
"Als wir ankamen, stand kaum mehr ein Stein auf dem anderen, aber es gab kein Feuer", erzählt Thomas Bein, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Torgau.
Mit seinen Männern suchte er den Unglücksort ab. "Nachbarn hatten uns darauf aufmerksam gemacht, dass eventuell noch eine Frau im Haus war."
Feuerwehrleute entdecken offene Propangas-Flasche
Mit schwerer Technik und Unterstützung von Helfern des THW räumten die Feuerwehrleute Stein für Stein beiseite. Bis der Verdacht zur Gewissheit wurde.
Im Keller lag Margot L. unter Trümmern - es gab kein Lebenszeichen mehr von ihr. Erst gegen 22.20 Uhr gelang es mithilfe eines THW-Spezialbaggers, die Leiche zu bergen.
Die Feuerwehrleute entdeckten ebenfalls eine offene Propangas-Flasche, die leer war. Vermutlich war der Rentnerin beim Kochen die Flamme des Herdes ausgegangen, sodass Gas ungehindert ins Haus strömte.
Was letztlich das Luft-Gas-Gemisch zur Explosion brachte, ist noch unklar. Den ganzen Tag über untersuchten am Mittwoch Kripo-Ermittler den Unglücksort.
Titelfoto: Montage: Udo Kuthe; Freiwillige Feuerwehr Torgau